Ärger
Wer kennt ihn nicht – im modernen Berufsleben gibt es ihn an jeder Ecke – den Ärger. Die moderne Technik, welche uns zu Freude und Wohl gereichen soll bringt uns oftmals um den Verstand. Was bietet uns dahingegen die alte homöopathische Hausapotheke. Schon Hahnemann sagte:
1. Amtshandlung ist das “Übel” abstellen. Aber wie soll das so einfach gehen? Das höre ich zuhauf bei den vielen Patienten der modernen Zeit. Alles ist genervt, die Schüler in der Schule zu sehr gefordert, die Lehrer oftmals überlastet und die Eltern obendrein mit der Erziehung “überfordert”. Dann kommt ein Teufelskreis in Gang und diesen zu durchbrechen grenzt beinahe an ein Kunststück, welches fast an die Quadratur des Kreises erinnert.
Wir denken an Colocynthis C 30, wenn Kränkung, Beleidigung oder berufliche Sorgen im Vordergrund stehen. Zorn mit Entrüstung. Der Patient ist leicht reizbar und erinnert an den Schneider Böck, der von Wilhelm Busch sehr charakteristisch in Max und Moritz dargestellt und mit den Worten karikiert wurde: ”Alles konnte Böck ertragen, ohne nur ein Wort zu sagen; aber wenn er dies erfuhr ging´s ihm wider die Natur…”. Körperlich kann ein Ischias oder Magendrücken hinzukommen. Aber auch Nervenschmerzen im Gesicht mit Ärger verbunden können sehr rasch durch Colocynthis C 30 geheilt werden.
Verschlimmert sich der Ischias durch das Umdrehen im Bett, so denke man eher an Nux vomica C 30. Bei Staphysagria C 30 steht eher die Kränkung im Vordergrund, welche auch schon sehr lange zurückliegen kann. Körperliche Beschwerden werden hierbei durch Ruhe und Wärme besser. Aber es gibt noch viele weitere Ärgermittel. Schauen Sie sich einmal in einer homöopathischen Materia medica um. Eine reiche Auswahl finden Sie in Ihrer BücherZentrale. Dosis C 30 wird im akuten Zustand alle 2-3 Stunden 1 Gabe = 5 Tropfen = 5 Körnchen (am Besten in Wasser) genommen.
Allergische Reaktion
Heutzutage reagieren viele Menschen auf Stoffe allergisch. Ursachen lassen sich nicht immer nachweisen. In der Homöopathie haben wir bewährte Mittel, welche hierfür in Frage kommen. Für akute als auch chronische Leiden hat sich in der Praxis die Rinde eines westafrikanischen Baumes namens Okoubaka bestens bewährt. Akut D 6 ¼ bis ½ – stündlich 5 Korn gelutscht bringt oftmals eine rasche Wende. Hier sind es oft Nahrungsmittel oder Fremdsubstanzen, welche die Reaktion ausgelöst haben. Im chronischen Zustand nimmt man D 2, 3 x 5 Korn täglich für ¼ Jahr und wechselt dann auf D 3, später D 4 und D 6 falls notwendig.
Ebenso wichtig ist der Herzsame Cardiospermum D 4, ähnliches Einsatzgebiet wie Okobaka mit allergischen Hauterscheinungen (Quaddeln, Jucken, Nesselsucht). Diesem Mittel wird eine Wirkkraft des Cortisons nachgesagt. Werden die Schwellungen durch kalte Anwendungen besser, so denke man an Apis C 30 (Honigbiene). Dosierung wie Okoubaka. Sind neben den Heuschnupfenbeschwerden juckende Ekzeme vorhanden, oft in Verbindung mit häufigem Harndrang und einem Hitzegefühl in der Blase, so denke man an Histaminum hydrochloricum C 30.
Aber auch an die Kleine Brennnessel sollte man denken, wenn die Hautausschläge mit einem Jucken und Brennen einhergehen und es sich eine Quaddelbildung zeigt. Auch ist es das beste Mittel bei allergischen Reaktionen auf Muscheln, welche mit einer Nesselsucht einhergehen können. Das Mittel heißt Urtica ursens C 30 und die Dosierung alle 15 bis 30 Min 5 Korn.
Akne
In dem dritten Beitrag aus dem homöopathischen Archiv des französischen Arztes Dr. Gallavardin, liefere ich Ihnen den grandiosen Heilungsbeweis einer gut vier Jahre bestehende Akne rosacea (zu Deutsch: Kupferfinne, eine Rötung meist von Stirn und Wange) einer 28-jährigen Patientin.
Als Kind hatte diese Patientin das ganze Gesicht voller Sommersprossen. Dieser Patientin gab er Reißblei in einer sehr hohen Potenz (Graphites C 600), welche heute leider nur als Sonderanfertigung erhältlich ist. Heute kennen wir C 200 oder C 1000, aber eine C 600 gehört nicht mehr zu den gängigen Potenzstufen. So ändern sich halt die Zeiten. Nach Gabe dieses Mittels verschwand im Laufe von fünf Monaten die Akne rosacea und selbst die Sommersprossen wurden zum Verschwinden gebracht. Zum Ende seines Beitrags fragte Dr. Gallavardin seine Studenten, ob eine wägbare Einzeldosis vom Reißblei die gleiche Wirkung gehabt hätte? Sicherlich nicht, denn diese wäre nicht potent genug gewesen, den Heilungsverlauf in Gang zu setzen, so wie es eine 600 Centesimalpotenz nun mehr geleistet habe.
Atemwegserkrankungen
Atemwegserkrankungen hat es schon zu allen Zeiten gegeben. Be i der Diphtherie kommt eine Form vor, welche auch Krupp heißt. Die Symptome können auch ohne Diphtherie in abgeschwächter Form auftreten, so nennt man sie Pseudokrupp. Sie können mit homöopathischen Mittel rasch gemildert werden. Stets ist zu prüfen, ob de wie r Patient einem kalten trockenen Wind ausgesetzt war, dann kommen Mittel Aconitum, Belladonna, Hepar sulfuris, Lachesis, Phosphor, Causticum, Jodum oder Spongia Frage. Diese Mittel müssen dann genau gegeneinander abgewogen werden. Kann der Patient d ie Luft schwerer ausatmen, so ist Aconitum C 30 in angezeigt. Der Anfall stellt sich meist nach kaltem Ostwind ein, wenn bei gesunden Kindern keine Erkältung vorausgegangen ist. Meist tritt das Beschwerdebild im ersten Schlaf auf ca. 21 Das Kind is 23 Uhr. t stark verängstigt und leidet unter einen Krampf im Kehlkopf. Liegt das Problem jedoch darin, dass schwer eingeatmet wird, so deutet das auf Spongia C 30 hin. Meist erwacht das Kind gegen 23 Uhr mit einer trockenen pfeifender Atmung, wie das Sägen durch F ichtenholz aus dem Schlaf. Die Akutzeit liegt bis weit nach Mitternacht. Wenn sich nach ein bis zwei Tagen ein feuchter und rasselnder Husten einstellt, so muss dann Hepar sulfuris C 30 Bitte bei Abszessen neben den Mand eln nur folgen und es wird den Fall heilen. Hepar sulf in der C 200 verwenden, da sonst die Gefahr des Eiterdurchbruchs ins benachbarte Gewebe besteht. C 200 „saugt“ den Eiter auf. Ganz wichtig ist, dass bei solchen Abszessen das Kind durch einen Hausarzt oder Facharzt für HNOErkrankungen i ntensiv überwacht wird. Nebenbei bemerkt gehört Hepar sulf. zu den Ärgermitteln, welche durch Wärme ihre Beschwerden bessern. Falls innerhalb weniger Stunden keine deutliche Besserung unter dem richtig gewählten homöopathischen Mittel auftritt ist umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Bindehautentzündungen
Nach kalter Zugluft: Aconitum;
plötzlich geschwollen: Belladonna;
rot geschwollen, juckend, starke Lidschwellung: Arsenicum album;
Augen brennen, milder Tränenfluss: Allium cepa;
brennend wund machender Tränenfluss, Lidschwellung: Arsenicum album;
tränende, brennende Augen mit geröteten Lidrändern; Sulfur;
Rötung, Schmerz bei Augenbewegungen, Lichtempfindlichkeit, eitrig: Hepar sulfuris;
eitrige Bindehautentzündung, weinerliche Stimmung: Pulsatilla;
Augenlieder rot und dick, lichtscheu: Rhus toxicodendron;
trockene Bindehaut, sandartiges Reiben, lichtscheu: Natrium muriaticum;
Gerstenkorn: Staphisagria.
Empfohlen werden alle Mittel in C 30. Dosierung: 2 Korn direkt auf die Zunge oder 2 Korn in ein Glas Wasser, mit einem Plastiklöffel kräftig verkleppern und davon alle 30 60 Minuten einen Schluck nehmen. Gut einspeicheln. Bei Besserung der Beschwerden werden die Abstände vergrößert auf 2 3 Stunden.
Blasenentzündung
Nicht nur im Herbst und Winter häufen sich die Blasenentzündungen vornehmlich beim weiblichen Geschlecht, auch im Frühjahr und Sommer sind es sehr schmerzhafte Erkrankungen, welche man homöopathisch rasch kurieren kann. Die wichtigsten Mittel sollen hier genannt werden. Man nimmt sie geboten durch das akute Geschehen stündlich ein. Die Potenzen sollen nur als Empfehlung zu verstehen sein, welche sich in der Praxis bewährt haben. Die kurze Mittelbeschreibung reicht oft, das richtige Mittel auszuwählen. Cantharis C 200 (Spanische Fliege). Schmerzen mit Wundheit und Brennen. Blutiger Urin, unerträglicher, dauernder Harndrang. Unterleib äußerst empfindlich bei Berührung, beim Wasserlassen. Durch Trinken von kaltem Wasser verschlimmert sich alles. Reiben bessert. Equisetum hiemale D 3 (Winterschachtelhalm). Starker, dumpfer Schmerz und Völlegefühl in der Blase, nicht erleichtert durch Wasserlassen. Häufiger Drang mit starken Schmerzen am Schluss des Wasserlassens. Urin fließt nur tropfenweise. Scharfer, brennender, schneidender Schmerz in der Harnröhre bei Urinabgang. Schmerz in den ganzen Unterbauch ausstrahlend und zur rechten Niere. Wichtigstes Mittel bei Steinabgang. Juniperus communis Urtinktur (Wacholderbeeren). Akute und chronische Entzündung von Blase und / oder Nierenbeckenentzündung, teils blutiger und spärlicher Urin, vornehmlich bei alten Menschen. Dauernder Harndrang, Veilchengeruch des Urins (selten!), brennender, schneidender Schmerz in der Harnröhre. Urtica urens D 4 (Kleine Brennnessel). Reichliche Schleimabsonderung der Schleimhäute. Symptome kehren jedes Jahr zur selben Zeit wieder. Neigung zu erhöhter Harnsäure und Gicht. Jucken und stechen in dem Genitalbereich. Uva ursi Urtinktur (Bärentraube). Blasenentzündung mit blutigem Urin. Chronische Blasenreizung mit Schmerzen, Krämpfen und schleimigen Absonderungen. Brennen nach dem Harnen. Nierenbeckenentzündung droht. Dabei oft auch unregelmäßiger Puls. Gute Besserung!
Bluterguss und Gefässleiden
Die Adern unser es Körpers sind vergleichbar mit Wasserleitungen in unserem Haus. Alles muss fließen, sonst ist etwas verstopft (Gefäßverkalkung). Es kann auch mal ein Leck auftreten (Bluterguss), welches wir erfolgreich mit Arnica C 30 ( alle 2 Stunden 5 Korn) behandeln. Nicht nur die Schmerzen verschwinden rasch, sondern auch die Schwellung vergeht innerhalb kürzester Zeit.
Manche Menschen haben seit Geburt eine gutartige Blutadergeschwulst (Haemangiom), welche durch Laser als Standardtherapie heutzutage behandelt wird. Möchte man eine alternative Behandlung, so wären täglich äußerliche Abtupfungen mit dem Extrakt des Gänseblümchen perennis D f ) notwendig. Innerlich werden (Bellis Ferrum phos. D 12, Ferrum met. D 6 oder Phosphor D 12 (je 2 x 1 Tabl.) über lange Zeit im W echsel gegeben.
Bei Gefäßverkalkung muss die Ernährung umgestellt, die körperliche Bewegung vermehrt (tägliche Spaziergänge von 1 Stunde mindestens) und regelmäßig Sport betrieben werden. Die Hauptmittel sind Calcium fluoratum D 12 und Silicea D 12 (je 2 x 1 Tabl.) im täglichen Wechsel.
Oftmals muss noch ein Drainagemittel für Leber und Nieren beigefügt werden. Diese Drainagemittel gehen auf die Franzosen Vannier und Kollegen zurück. In Frage kommen 4, Solidago f, Mellefolium D 3 , Hamamelis Ti nktur Lycopodium D 4, Berberis D (äußerlich abtupfen und anschl. Calendulasalbe) oder Hamamelis D 3 innerlich. Alle Mittel können mit 3 x 10 Tropfen empfohlen werden.
Chronische Leiden
Auch vor Jahrhunderten hatten die Ärzte Probleme schwer erkrankte Menschen zu heilen. Gerade die Homöopathie überzeugte schon damals mit ihren Mitteln (billig) und der ungeheuren Wirkkraft (groß). Heute möchte ich Ihnen zwei Mittel wieder ins Bewusstsein bringen, die auch Bestandteil der Ergänzungsmittel bei Schüssler sind, aber nichts mit Schüssler zu tun haben. Cuprum arsenicosum D 6 (Nr. 19) oder basisches Kupferarsenit, hat seine Wirkkraft im speziellen auf das Zentralnervensystem und den daraus resultierenden Krankheiten ( Krämpfe, Veitstanz, Gangstörungen) als auch auf die Atemwege (krampfhafter Husten bis hin zum Asthma) und auf eine eingeschränkte Nierentätigkeit oft mit chronischer Nierenentzündung und den daraus resultierenden Krampfanfällen. Interessanterweise riecht der Urin nach Knoblauch, ohne dass Knoblauch zuvor verspeist wurde. Aber auch Manganum sulfuricum D 6 (Nr. 17) oder Mangan (II)-sulfat ist ein sehr bewährtes Mittel bei chronischer Heiserkeit und quälendem Husten. Die Patienten gehen mit gebeugter Haltung, leiden manchmal unter Gleichgewichtsstörungen und entwickeln schwerwiegende neurologische Krankheiten wie Parkinson oder Multiple Sklerose. Bei nasskaltem Wetter oder Wetterwechsel ist alles viel schlimmer, deutliche Besserung durch Hinlegen.
Einschlafstörungen
Wer kennt es nicht. Man ist am Abend hundemüde, legt sich ins Bett und kann kein Auge zumachen. Die Gedanken kreisen und lassen sich einfach nicht abstellen.
Dann hilft häufig Einmalgabe (entspricht 3-5 Korn oder 1 Tablette oder 3-5 Tropfen Cocculus C 30. Sind Sie hellwach, so als ob Sie Kaffee getrunken hätten (haben aber keinen Kaffee oder sonst ein koffeinhaltiges Getränk zu sich genommen), so wäre das richtige Mittel Coffea C 30. Hat der Betroffene eine ausgeprägte Beinunruhe, so denken wir gleich an Zincum valerianum C 30. Liegt es eher daran, dass wir unser Herz klopfen hören, dann kommt eher Strophantus D 4 . stündlich eine Gabe in Frage. Kann durch eine motorische Unruhe kein Schlaf gefunden werden, so steht Passiflora D 2 abends und zur Nacht je 5-10 Korn / Tropfen mit Abstand im Vordergrund. Am Besten hat sich die Kombination mit Avena sativa D 2 und Zincum valerianum D 4 zu gleichen Teilen mischen und ab20 Uhr stündlich 10 Korn / Tropfen nehmen.
Erkältungskrankheiten
Zu jeder Zeit kann Sie ein grippaler Infekt befallen. Dann stellt sich rasch die Frage: was tun? Daher ist es ratsam eine kleine homöopathische Hausapotheke zu besitzen.
Bei allen plötzlich auftretenden Erkrankungen wie z.B. Kind erwacht nachts mit Ohrenschmerzen, oder man hat das Gefühl eine Erkältung ist im Anmarsch oder plötzliches Herzrasen mit grippeähnlichen Beschwerden, dann denkt man zuerst an Aconitum C 30 und nimmt davor 2 Körnchen auf die Zunge und 2 in ein Glas Wasser. Im Abstand von 10-20 min. wird aus dem Glas 1 Teelöffel voll eingenommen. Wenn die Beschwerden zurückgehen, dann verlängert man die Einnahmezeiten auf stündlich bis zu zweistündlich. Tritt vollständige Besserung ein, so nimmt man an den nächsten 2-3 Tagen noch 2-3 x tägl. einen Teelöffel voll ein, um den Organismus noch etwas zu kräftigen. Wichtig bei Aconitum, dass die Haut noch nicht schwitzt. Sie ist trocken! Bei beginnendem Schweiß wechselt man zu Belladonna C 30 .
Ist jedoch die Erkältung nach dem Haareschneiden aufgetreten, so denken wir ebenso an Belladonna C 30 – auch dann wenn der Hals schon schmerzt. Bei beiden Mittel können Temperaturen bis zu 40° C auftreten und die Haut schwitzt.
Handelt es sich um eine reine Kopfgrippe, so ist das wichtigstes Mittel Gelsemium C 30 , ganz auffallend sind die müden Augenlider am Nachmittag. Dann geht auch die Temperatur über 40° C.
Klagt der Patient über starke Gliederschmerzen und sind schon morgens beim Erwachen grippale Symptome da, so wähle man Eupatorium perfoliatum C 30. Die EInnahmevorschriftewn sind alle ähnlich dem unter Aconitum beschriebenen vorgehen.
Erkrankung der Atemwege
Atemwegserkrankungen hat es schon zu allen Zeiten gegeben. Sie können mit homöopathischen Mitteln rasch gemildert werden. Stets ist zu prüfen, ob der Patient einem kalten trockenen Wind ausgesetzt war, dann kommen Mittel wie Aconitum, Belladonna, Hepar sulfuris, Lachesis, Phosphor, Causticum, Jodum oder Spongia in Frage. Diese Mittel müssen dann genau gegeneinander abgewogen werden.
Kann der Patient die Luft schwerer ausatmen, so ist Aconitum C 30 angezeigt. Der Anfall stellt sich meist nach kaltem Ostwind ein, wenn bei gesunden Kindern keine Erkältung vorausgegangen ist. Meist tritt das Beschwerdebild im ersten Schlaf auf, ca. 21 – 23 Uhr. Das Kind ist stark verängstigt und leidet unter einem Krampf im Kehlkopf.
Liegt das Problem jedoch darin, dass schwer eingeatmet wird, so deutet das auf Spongia C 30 hin. Meist erwacht das Kind gegen 23 Uhr mit einer trockenen pfeifender Atmung, wie das Sägen durch Fichtenholz, aus dem Schlaf. Die Akutzeit liegt bis weit nach Mitternacht. Wenn sich nach ein bis zwei Tagen ein feuchter und rasselnder Husten einstellt, so muss dann Hepar sulfuris C 30 folgen und es wird den Fall heilen. Bitte bei Abszessen neben den Mandeln nur Hepar sulf in der C 200 verwenden, da sonst die Gefahr des Eiterdurchbruchs ins benachbarte Gewebe besteht. C 200 „saugt“ den Eiter auf. Ganz wichtig ist, dass bei solchen Abszessen das Kind durch einen Hausarzt oder Facharzt für HNO-Erkrankungen intensiv überwacht wird. Nebenbei bemerkt gehört Hepar sulf. zu den Ärgermitteln, welche durch Wärme ihre Beschwerden bessern.
Falls innerhalb weniger Stunden keine deutliche Besserung unter dem richtig gewählten homöopathischen Mittel auftritt, ist umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Erkrankungen im Frühjahr
In Fällen von asthmatischem Heufieber hat es sich bewährt, Cuprum arsenicosum D 6 neben dem Ferrum phosphoricum D 12, Natrium chloratum D 6 und Magnesium phosphoricum D 6 in den Vordergrund seiner Aufmerksamkeit zu rücken. Das Mittel Cuprum hat in der homöopathischen Materia medica eine bekannte entkrampfende Wirkung auf die Bronchialmuskulatur und hilft hier rasch eine Besserung zu bewirken. Dann kann man oftmals auf die drei anderen Mittel fast gänzlich verzichten und gibt nur Cuprum arsenicosum D 6 mehrmals am Tag.
Nun gibt es bevorzugt Menschen, welche statt mit einem Schnupfen mit einem Halsschmerz als erstes Zeichen einer Erkältung reagieren. Hier ist es Ferrum phosphoricum D 12, welches, rasch gegeben, zum Erfolg führt. Liegt jedoch schon ein weißer Zungenbelag vor, so kommt stattdessen Kalium chloratum D 6 in Frage. Sind die Schluckbeschwerden im Vordergrund, so wähle man Natrium sulfuricum D 6, zu Deutsch Glaubersalz. Es hat eine reinigende Wirkung auf alle Körperzellen und stärkt das Immunsystem so, dass genügend Abwehrzellen vom Körper selbst gebildet werden. Bei manchen Patienten fällt einem oftmals ein sehr übler Mundgeruch auf. Hier liegt eine Eiweißfäulnis im Verdauungstrakt vor. Dieser Geruch ist ein Symptomhinweis in der Materia medica zu suchen und an Kalium phosphoricum D 6 oder an die Mercursalze zu denken. Die Mercurius Verbindungen sollten auf Grund ihrer Giftigkeit erst ab der D 30 oder C 12 gegeben werden, schreibt der Schweizer Homöopath Dr. Adolf Voegeli in seinen Büchern. Auch der Deutsche Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler lobt Kalium phosphoricum D 6 sehr, denn es hat eine Heilkraft, welche außergewöhnlich ist. Gerade indische homöopathische Ärzte loben dieses Mittel ebenso, da sie gerade bei schweren Fällen damit wundervolle Erfolge erzielen können. Ich kann jeden nur dazu animieren, es diesen Ärzten aus Indien nachzumachen. Dort wird Kalium phosphoricum von der D 6 bis zur höchsten Potenz MM gegeben. MM ist die Einmillionste C-Potenz.
Erkrankungen der Kleinkinder
Häufig klagen mir junge Eltern darüber, dass ihr Kind die Nacht zum Tag macht. Es möchte nachts unterhalten werden und spielt und dafür schläft es dann den halben Tag. Mit dem homöopathischen Mittel Cypripedium D 6 oder D 12 zu Deutsch der Frauenschuh, gehört diese „nächtliche“ Aktion bald der Vergangenheit an.
Auch ein nervöses, reizbares Kind, welches ohne Grund oder bei der geringsten Schmerzursache schreit, nicht angefasst, nicht anredet oder nicht angesehen werden will, benötigt die potenzierte Kamille. Chamomilla D 6 oder D 12 beseitigt schnell diese seelischen Erscheinungen. Das Kind fordert häufig sein Spielzeug, doch sobald es dieses hat, wird es im hohen Bogen durch die Luft geworfen. Chamomilla ist eigentlich DAS KinderHauptschmerzmittel. Nicht nur beim Zahnen hilft es den Zahndurchbruch zu beschleunigen und auch das Fieber zu senken. Besonders bei quengeligen Kindern wirkt es fast wie ein Wunder.
Möchte das Kind im Mittelpunkt stehen, hascht es nach Schmeicheleien, platzt es im Pyjama in eine elterliche Einladung hinein, so hilft das Mittel Palladium D 12 rasch, solche Situationen zu entschärfen.
Das neugierige Kind, welches beim Arzt nicht neben der Mutter sitzt, sondern sich im ganzen Sprechzimmer in allen Ecken und Winkeln umschaut und sogar in die Schubladen guckt, benötigt Calcium phosphoricum D 6. Ebenso das zapplige Kind, welches schnell erschöpft ist und nicht richtig gedeihen will. In den letzten Schulstunden ist es unaufmerksam und kommt oft mit Kopfweh aus der Schule heim.
Bei ausgeprägten unruhigen Beinen hat schon vielen das Mittel Zincum metallicum D 6 oder Zincum valerianicum D 6 (was m. E. wesentlich besser wirkt!) geholfen. Es kann wie alle Mittel 3 6 x täglich 5 Globuli gegeben werden. In akuten Fällen haben sich alle 15 Minuten Gaben von 5 Globuli sehr bewährt.
Wenn Sie mehr über dieses Thema lesen möchten, so gehen Sie auf unsere Globuli-Seite: www.naturheilbund-europa.de . Auf der Startseite „Naturheilkunde von A-Z“ finden Sie das Homöopathie-Portal: Gobuli.de
Frühjahrskur
Gerade im Frühjahr wünschen sich viele Menschen eine Entgiftungskur. Diese kann nun verschieden durchgeführt werden. Sehr bewährt hat sich die Phosphorschaukel, denn gerade Phosphorverbindungen spie-len im menschlichen Organismus eine große Rolle. Die Kur wird in der Regel über vier bis sechs Wochen durchgeführt. Morgens nimmt man 1 Tablette oder 5 Globuli oder 5 Trop-fen Ferrum phos. D 12 vor dem Essen ein, mittags Kalium phos. D 6 und am Abend Magnesium phos. D 6 mit der gleichen Dosierung wie Ferrum. Wer möchte kann begleitend dazu viel Gemüse essen, denn es ist reich an Kalium und fördert die Ausscheidungsreaktionen des Körpers. Gemüse verbessert darüber hinaus den Säure-Basen-Haushalt. Wer möchte kann nach einer vierwöchigen Pause diese Kur erneut durchführen. Wohl bekomm´s!
Dr. Gallavardin 1
Heute folgt der zweite Beitrag aus dem Archiv von Dr.med. Jean Pierre Gallavardin, in dem er von einer zwischenzeitlich 35-jährigen Patientin, welche nach 14-jähriger unfruchtbarer Ehe durch eine Behandlung schwanger wurde, berichtet. Während der Schwangerschaft wurde sie sehr reizbar und ein unglückseliges Misstrauen, an dem sie seit 10 Jahren nach einer trüben Erfahrung litt, verschlimmerte sich stark. Nach Ablauf einer Woche, während der sie täglich eine Gabe Causticum C 30 (Ätzstoff) erhielt, verschwand die nervöse Reizbarkeit und außerdem auch, das gut 10 Jahren währende, Misstrauen. Das Besondere an diesem Fall ist, dass sie keine Ahnung der Mitteleinnahme hatte und weshalb es ihr gegeben wurde. Heute geziemt es die ärztliche Auffassung nicht, ohne den Patienten ihm etwas, u. a. eine homöopathische Arznei, zu verabreichen. Doch vor nahezu 170 Jahren sah das ganz anders aus! (Fortsetzung folgt)
Dr. Gallavardin 2
Schon beachtenswert, welche Erfolge der französische Arzt Gallavardin, mit homöopathischen Mitteln zauberte. In diesem Fall berichte ich Ihnen von einer Heilung bei einer 24-jährigen jungen Dame, welche seit Monaten sich verdammt glaubte, sich einbildete, die Flammen der Hölle zu sehen, den Schwefelgeruch zu spüren und um sechs Uhr morgens mit ihren Gebeten begann. Das Heilmittel war Pulsatilla C 30, die Küchenschelle. Innerhalb von 10 Tagen war das Mädchen kuriert von dieser Psychose. Ob das genauso in der heutigen Zeit gelingt, glaube ich zu bezweifeln. Aber auch heute gelingt es uns, psychische Erkrankungen homöopathisch zu begleiten, zu besseren; aber selten gelingt jedoch eine vollständige Heilung. Einfache Ängste, wie z. B. vor dem Fliegen, können mit Argentum nitricum (Silbernitrat) recht gut in der C 200 gemildert werden. Lampenfieber mit Gelsemium C 200. Aber schwere Psychosen bedürfen mehrere Jahre Therapie – leider!
Geburtsvorbereitungen
Oftmals verlaufen Schwangerschaften nicht optimal und gerade um den Zeitpunkt des Geburtstermins treten zusätzliche Beschwerden auf, die jedoch mit der Homöopathie recht gut zu behandeln sind. Zur allgemeinen Geburtsvorbereitung ab 2 bis 3 Wochen vor dem errechneten Termin empfehle ich meinen Patientinnen gerade bei starrem (rigiden) Muttermund Caulophyllum D 6 (Frauenwurzel) drei mal täglich 1 Tablette oder 5 Globuli vor dem Essen. Meistens äußern diese Damen auch eine Verschlechterung durch Kälte. Besteht eine Wehenschwäche oder weiß man dies konkret aus einer früheren Geburt, so nimmt man vier bis sechs Wochen vor Termin Pulsatilla D 12 (Küchenschelle) zweimal täglich wie o.g. Das Mittel ist auch angezeigt bei sehr weinerlichen Damen als auch bei Verschlechterung durch Wärme, am Abend und durch fette Speisen. Trost und frische Luft bessern. Zur allgemeinen Geburtseinleitung vornehmlich bei schwachen oder nachlassenden Wehen, insbesondere Krampfwehen, ist Cimicifuga D 6 (Traubensilberkerze) alle 30 bis 60 Minuten eine Gabe von 1 Tablette oder 5 Globuli sinnvoll. Bessert sich die Situation, so gibt man das Mittel seltener. Bei Frauen mit großer Erwartungsspannung, die ständig an ihre Beschwerden denken und eine Verschlechterung durch Aufregung und eine Besserung durch Harnabgang haben, sollten Gelsemium C 30 anwenden. Zwei Korn auf die Zunge und zwei in ein Glas Wasser (still). Davon wird alle fünf bis zehn Minuten ein Schluck genommen. Bitte vor der Einnahme kräftig mit einem Plastiklöffel umrühren.
Faschings- oder Karnevalszeit
In der Faschings- oder Karnevalszeit gibt es immer wieder viele Einsatzmöglichkeiten unserer homöopathischen Mittel. Denken Sie immer wieder bei und auch zur Vorbeugung eines Katers an Nux vomica C 200 (Brechnuss). Zwei Korn davon direkt auf die Zunge und zwei in ein Glas Wasser, kräftig umgerührt (verkleppert) und davon alle fünf bis zehn Minuten einen Schluck, bis die Beschwerden deutlich besser werden. Wenn Sie wissen, dass es abends hoch hergehen wird und sie Alkohol konsumieren werden, dann nehmen Sie das Mittel schon drei bis vier Stunden davor ein. Aber auch lange beim Karnevalsumzug stehen und frieren kann zu einer Erkältung führen. Zu Beginn gleich Aconitum C 30 geben, wenn noch kein Schweiß sich zeigt. Tritt dieser auf, so gebe man statt dessen Belladonna C 30. Fängt es an zu Regnen und man steht beim Umzug und wird dann krank, so wähle man besser Dulcamara C 30. Es ist auch das Hauptmittel bei Blasenentzündung ausgelöst durch Stehen im feucht-kalten Milieu. Anwendung und Gabenhäufigkeit wie unter Nux vomica beschrieben.
Fliegende Hitze
Das Hauptsymptom der Wechseljahre, jedoch auch in jüngeren Jahren bei Eierstockschwäche, bei Blutarmut, nervöser Erschöpfung der Damen. Bei der Behandlung ist das Grundleiden und die Konstitution zu beachten.
Ist die Person erregt, sehr gesprächig, sprunghaft und zeigen sich rote Flecken am Hals, so deutet das auf das Schlangengift des Buschmeisters Lachesis hin. Man gibt D 12 zweimal täglich 1 Gabe (=5Tropfen=1 Tablette=5 Körnchen).
Stehen aber Schweiß und Hitze im Vordergrund, plagen unreine Haut und Verstopfung nebst Hämorrhoiden, so verwendet man Sulfur D 6 , 3 mal täglich 1 Gabe.
Sind die Hitzewallungen das Thema und bessert Kühle, dann nimmt man mehrmals 1 Gabe Ferrum phos. D 12 täglich bis eine deutliche Besserung eintritt. Das ist übrigens seit Jahrzehnten ein probates Mittel. Man umgeht die Nebenwirkungen der Hormontabletten und stabilisiert nebenbei sein Immunsystem.
Bei klopfenden Kopf-Kongestionen (Blutwallungen & Schwindel) bevorzugt man Glonoinun D 4, mehrmals eine Gabe.
Wechseln sich Frieren und Schwitzen ab und treten diese Beschwerden immer wieder wie aus heiterem Himmel auf, so denkt man an Aconit D 6 mehrmals täglich 1 Gabe. ,
Geistige Erschöpfung oder Überreizung
Immer wieder hört man seine Mitmenschen klagen, dass sie geistig völlig erschöpft sind. Das viele Ursachen haben. Mitunter liegt es nicht selten am Schlafmangel. Unsere moderne Zeit verführt uns regelrecht dazu länger aufzubleiben. Fernsehen oder Computerspiele bis spät in die Nacht sind keine Seltenheit, vornehmlich bei unserer Jugend. Wen kann n morgens der Wecker klingelt fühlt man sich wie vom Dampfhammer erschlagen. Was tun? Als erstes ist darauf zu achten, dass wir einen geregelten Tagesablauf einhalten. Das kann sogar dazu führen, dass wir wie früher in der Schule erst einmal einen Zeitplan aufstellen und den mit den entsprechenden Inhalten füllen. Stellen wir fest, dass uns die 24 Stunden nicht ausreichen, müssen wir unwichtige Dinge rigoros streichen. 6 bis 8 Stunden Schlaf sind Pflicht. Und bekanntlich ist der Schlaf vor Mitternacht der g esündeste. Häufig kommen manche nicht in den Schlaf oder erwachen gleich nach dem Einschlafen wieder. Hier kann uns die Organuhr der chinesischen Medizin weiterhelfen. (Die Organuhr gibt es in der Bücherzentrale in verschiedenen Ausgaben. Bitte fragen Sie dort danach).
Wenden wir uns zuerst den Schülern zu, welche über eine Lernschwäche klagen, so haben wir in der Homöopathie hervorragende Präparate aus der Gruppe der Säuren. Als wichtigstes Mittel möchte ich Ihnen die Phosphorsäure (Acidum phosphoricum) nennen. Sie hat eine ausgeprägte geistige und körperliche Schwäche, besonders bei zu schnell in die Höhe schießenden Jungen. Die Schüler sind nach dem Mittagessen restlos erschöpft und müssen sich erst einmal hinlegen. Jede Konversation oder geistige Anstrengung verschlimmert den Zustand. Am besten gibt man Acidum phos. D 6 3-6 x 5 Tropfen vor dem Essen für 4-6 Wochen. Bei deutlicher Besserung der Beschwerden wird die Einnahmehäufigkeit auf 3 x 5 Tropfen reduziert.
Klagen die Schüler über eine Neurasthenie (Nervenschwäche) und sind ständig müde, haben eine Muskelschwäche und ab und zu Wadenkrämpfe, so denke man an die Pikrinsäure (picrinicum Acidum ). Ganz häufig findet sich eine Abneigung gegen Arbeit jeder Form und eine Lustlosigkeit macht sich breit. Man könnte das auch Neudeutsch als „Null Bock“ bezeichnen. Diese Kandidaten sind müde nach dem Schlaf, schlapp bei feuchtem Wetter und Sommerhitze. Enganliegende Kleidung, kaltes Wetter scheint sie „aufleben“ zu lassen. Eine kalte Morgendusche hat noch niemand geschadet.
Gesund durch den Winter
Jetzt heißt es den Organismus winterfest zu machen. Hier bietet sich an über Wochen Echinacea D 4, 3 x 5 Globuli anzuwenden. Der Sonnenhut hat Eigenschaften das Immunsystem nachhaltig zu stärken. Gerade Kinder oder ältere Menschen, welche bisher jedes Jahr eine Erkältung hatten, sollten Echinacea D 4 in Intervallen von mindestens 6 Wochen, dann 2 Wochen Pause, bis ins Frühjahr einnehmen. Ist eine Erkältung im Anflug sollte Aconitum C 30, der Sturmhut im ½ bis Stundentakt mit Gaben von je 5 Korn eingenommen werden. Bewährt hat sich auch die Einnahme im Wasserglas. Dazu werden 5 Korn in Wasser gelöst und schluckweise über den Tag eingenommen. Kommt eine starke Schweißbildung dazu, so wechselt man auf Belladonna C 30 (Tollkirsche). Klagt der Betroffene unter starken Kopfschmerzen und sind alle Erkältungszeichen am Kopf lokalisiert, so sollte dem Gelsemium C 30 (Wilde Jasmin) der Vorzug gegeben werden. Patienten, welche morgens schon mit starken Gliederschmerzen erwachen, benötigen Eupatorium perfoliatum C 30 (Wasserhanf). Die Dosierung der übrigen Mittel wie bei Aconitum beschrieben.
Gichtanfall
Häufig wird von unseren Gegnern behauptet, daß man bei akuten Krankheitszuständen, wie z. B. bei einem Gichtanfall „richtige“ Medikamente brauche. Mit „richtig“ meint man leider schulmedizinische Schmerzmittel. Ich darf Ihnen heute drei Mittel vorstellen, welche sich seit über 200 Jahren bei einem Gichtanfall bewährt haben.
Die Ursache für Gicht sind Harnsäureablagerungen, die zu einer plötzlichen, sehr schmerzhaften Gelenkentzündung führen. Meist ist es die Großzehe an der nach längerer Fußbelastung, wie e twa einer Wanderung ein Gichtanfall ausgelöst wird.
Bryonia D 12 (Zaunrübe) ist hier ein hilfreiches Mittel, wenn das Gelenk eine entzündliche, rote Schwellung aufweist, die Schmerzen stechend sind, kalte Auflagen lindern und jede, noch so geringe Bewegung sehr schmerzhaft ist, dagegen Ruhestellung bessert.
Wird dagegen bei heftiger Gelenkentzündung der Schmerz durch Bewegung und durch Wärme gebessert, wobei Ruhe und kalte Auflagen verschlimmern, so ist Rhus toxicodendron D 30 (Giftsumach) angezeigt.
Handelt es sich um eine Gelenkschwellung und Entzündung von blassem Aussehen, die sich eigenartigerweise durch Eintauchen in kaltes Wasser bessert, ist meist Ledum (Sumpfporst) D 12 das Heilmittel. Man gibt je nach Intensität der Schmerzen von dem angezeigten Mittel mehrmals eine Gabe. Eventuell 5 Korn in ¼ l Wasser auflösen und schluckweise über den Tag austrinken.
Hämorrhoiden
Erweiterte, verdrehte Blutgefäße in der Wand des unteren Mastdarmes und des Afters werden als Hämorrhoiaden bezeichnet. Durch einen erhöhten Druck in den Blutgefäßen schwellen diese an und erweitern sich. Innerhalb und außerhalb des Afters bilden sich knotige Veränderungen, die Schmerzen und Blutungen verursachen können.
In der Homöopathie haben sich die Zäpfchen aus der virginischen Zauber-hasel sehr bewährt. Sie wird auch als Zaubernuss oder Hamamelis virginiana bezeichnet. Man verwendet die Urtinktur für die Zäpfchen Herstellung. Die Zäpfchen werden vor dem Schlafen-gehen und nach dem Stuhlgang am Morgen in den After eingeführt. Selbstredend kann die Urtinktur auch mit dreimal täglich 5 – 10 Tropfen einge-nommen werden. Blutende oder offene Hämorrhoiden verschwinden unter der Anwendung in kürzester Zeit. Wer am After das Gefühl der Trockenheit hat und unter blutende oder nicht-blutende bzw. schmerzhaften oder nicht-schmerzhaften Hämorrhoiden leidet, der sollte an die Rosskastanie denken. Aesculus hippocastanum entlastet den ganzen Afterbereich und lässt Schwellungen rasch zurückgehen. Bewegung und Stehen verschlimmert wohin gehend kühle Luft bessert. Aesculus D 3 als Tropfen oder Globuli werden 3 – 6 x 5 Tropfen / Globuli täglich eingenommen.
Schwellen die Hämorrhoiden derb schmerzhaft an und beklagt der Betroffene starke, langanhaltende Schmerzen nach dem Stuhlgang so denke man an die Pfingstrose Paeonia officinalis. In der D 4 oder D 6 mehrmals am Tag als Tropfen oder Globuli angewendet nimmt den Schmerz und lässt die Hämorrhoidalkoten ab-schwellen. Treten nach einem Übermaß an Alkoholgenuss Hämorrhoiden am nächsten Tag auf, so denke man sofort an die Brechnuss Nux vomica D 6. Alle 1 – 2 Stunden fünf Globuli gelutscht besser rasch diese Erscheinungen.
Hauterkrankungen
Immer wieder kommen Patienten zu mir in die Sprechstunde und beklagen einen Hautausschlag, welcher partout nicht abheilen will, obgleich schon beim Hautarzt verschiedene Präparate zum Einsatz gekommen sind ohne deutliche Verbesserung der Sympto-matik. Hier können vier Homöo-pathische Mittel weiterhelfen.
Sulfur (Schwefel): Der Hautausschlag wird schlimmer durch Baden und Wa-schen, in der Bettwärme, am Vormit-tag ca. 11 Uhr, in Ruhe. Bei trock-enem, warmen Wetter oder bei mäßiger Bewegung kommt es zu einer Besserung. Diese Menschen neigen zu chronischen Beschwerdebilder, also nicht nur Hauterkrankungen. Meist liegt eine trockene schuppige und gerötete Haut vor. Innen ist es oft zu warm. Kinder ziehen sich gerne die Socken aus oder rennen barfuß durch den Park.
Arsenicum album (weißes Arsenik): sehr ängstliche Menschen. Nachts und in Ruhe, bei Kälte, sowie an frischer Luft alles schlimmer, ebenso bei Druck, Berührung oder Einengung. Trockene lokale Wärme, trinken von kleinen Schlucken von kaltem Wasser bessern oder bei Sodbrennen, das durch Milchtrinken besser wird.
Natrium muriaticum (Kochsalz): Durch Sonnenbestrahlung, bei Hitze, am Meer, durch Kummer (will nicht getröstet werden), bei körperlicher und geistiger Anstrengung als auch vormit-tags (9-11 Uhr) schlimmer. Im Freien besser als auch durch ein hartes Kissen unter dem Kreuz. Die Patienten haben ölige Schweiße. Oft in sich gekehrte Menschen, verschlossen, sensible, ernste Wesen, die perfektionistisch und kummervoll, als auch nachtragend sind und eine depressive Stimmung haben können.
Silicea (Kieselerde): Kälte in jeder Form verschlimmert, Wärme bessert! Warmes Einhüllen (z.B. Kopf bei Kopfschmerzen – sehr zugluftempfind-lich) große Neigung sich zu erkälten. Ausgeprägte Frostigkeit, Bindege-websschwäche, eingewachsene Zehen-nägel, Wachstumsstörungen von Haa-ren und Nägel, schlecht heilende, eitrige Wunden. Reichlich übelriechen-der Fußschweiß.
Die Dosierung sollte langsam begon-nen und erst nach frühestens 4 – 6 Wochen beurteilt werden. Wenn eine Besserung eintrat nimmt man die nächste Stufe. Dabei hat sich folgende Skala sehr bewährt: 1.LM -> 3. LM -> 6. LM (bei diese drei Stufen nimmt man tgl. 5 Topfen abends vor dem Schlafengehen) -> 12. LM -> 18. LM (diese beiden Stufen nimmt man nur dreimal wöchentlich z.B. Mo + Mi + Fr 5 Tropfen abends) -> 30. LM (einmal wöchentlich 5 Tropfen abends). Individuelle Dosierungsän-derungen können sinnvoll sein und vom Therapeuten vorgegeben werden. Die Mittel gibt es in 10 ml Fläschchen in der Apotheke zu kaufen.
Hautpilz
Eine heute weit verbreitete Erkrankung der Haut ist eine sogenannte Hautmykose, die immer erst dann auftritt, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die betroffene Hautzone geht mit einem scharfbegrenzten juckenden roten Hautareal einher, welches meist in Bettwärme verstärkt juckt und oftmals kann man ein weißes Pulver abstreift. Lokal trägt man vorteilhafterweise Ringelblumenöl (Calendulaöl) zweimal täglich auf, welches die Haut beruhigt und auch eine Antipilzwirkung zeigt. Als homöopathisches Mittel sind Natrium chloratum (muriaticum) D 12 oder potenziertes Kochsalz genannt, in chronischen Fällen bei akuter Entzündung (starke Rötung) Belladonna D 12 dreimal oder 5 Korn (Globuli) angezeigt. Sind die betroffenen Patienten sehr weinerlich, so gebe man der Küchenschelle oder Pulsatilla D 12 den Vorzug. Findet sich ein Pilzbefall an der Mundschleimhaut mit weißen Belägen, so gebe man für diese Candidainfektion (Hefepilzinfektion) Borax D 8 dreimal fünf Globuli vor dem Essen und meidet wie bei jeder Pilzinfektion Süßigkeiten jedweder Art. Selbstredend ist empfohlen bei immer wieder auftreten Hautpilzinfektionen den Darm zu sanieren und gezielt Probiotika (lebende Darmbakterien) zu verabreichen. Ohne diese Begleitbehandlung lässt sich eine Pilzinfektion nur schwer beeinflussen.
Hautverletzungen
Wiederkehrende Herpesinfektion
Immer wieder erlebe ich es im Praxisalltag, dass manche Patienten unter einem wiederkehrenden und mitunter schlimmen Herpesbefall an den Lippen oder auf der Haut als Gürtelrose leiden und mir berichten. Was kann hier Sinnvolles unternommen werden, um das Immunsystem zu kräftigen? Neben einer gesunden vollwertigen Ernährung mit wenig Wurst und Fleisch, reichhaltigem Obst und Gemüse im Verhältnis 1:4, das obendrein vor 16 Uhr genossen werden soll, um Gärprozesse im Magen DarmTrakt zu verhindern, sollte man auf viel Bewegung in der frischen Luft achten. Sicherlich können KneippGüsse eine Bereicherung darstellen, ebenso das Tautreten am frühen Morgen. Abgetötete Herpeserreger als Nosode in der Potenz C 30 helfen, das Immunsystem anzufachen, die Abwehrzellen im Organismus vermehrt zu bilden, um letzten Endes eine Heilung zu vollziehen. Für einen Lippenbefall wähle man die Herpes simplex Nosode und bei einer Gürtelrose eine Herpes zoster Nosode. Von den Globuli nimmt man in der Regel alle 3 Tage 2 Korn direkt auf die Zunge. Wer möchte kann die 2 Korn auch in Wasser auflösen und alle 3 Tage morgens und abends einen Schluck davon nehmen. Die Anwendung sollte sich auf 6-8 Wochen begrenzen.
Herz-Kreislaufbeschwerden
Was die wenigsten Menschen wissen ist die Tatsache, dass wir in der Homöopathie bewährte Mittel für akute Kreislaufstörungen haben. Gerade bei einem plötzlich auftretenden Kollaps mit Blutdruckabfall hilft Veratrum album (weiße Nieswurz) verblüffend schnell. In der Potenzstufe C 30 oder C 200 kann dieses Mittel innerhalb weniger Minuten den Blutdruck auf ein vernünftiges Maß anheben und den Schwindel beseitigen. Vor allem junge Menschen haben morgens nach dem Aufstehen solche Kreislaufstörungen und profitieren rasch von Veratrum. Ein Kreislaufkollaps im Rahmen einer Infektionskrankheit bedarf Arsenicum album (weißes Arsenik). Meistens kollabieren die Patienten beim Gang zur Toilette. Aber auch bei einer sehr großen Erschöpfung gepaart mit Angst und Ruhelosigkeit zeigt Arsen seine Wirkung.
Nicht selten kann durch Aufregung der Blutdruck über alle Maße ansteigen und erzielt systolische Messwerte von um die 200 mmHg (oberer Blutdruck Wert). Hier wären als die wichtigsten Mittel bei rotem Gesicht Arnica (Bergwohlverleih) oder Aurum metallicum (Gold) und bei einem blassen Gesicht Plumbum metallicum (Blei) in Betracht zu ziehen. Nicht selten liegt hierbei eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) oder eine stille Entzündung bekleidend mit vor. Gibt der Patient noch als weitere Beschwerden Steifigkeit in den Gelenken an, die bei Kälte schlimmer wird, so spricht das eher für Arnica. Liegt eine Stauung vor mit einem roten Gesicht (Blutandrang zu m Kopf) und ein ernsthafter Charakter, so gebe man dem Aurum metallicum den Vorzug. Ist das Gesicht sehr blass, so wäre Plumbum metallicum angezeigt. Um eine rasche Besserung zu erzielen wäre eine höhere Potenz C 30 statt einer D 6 oder D 12 anzuraten. Gaben von zwei Globuli alle 30 min bis 1 Stunde sind zu Beginn sinnvoll. Tritt eine Besserung auf, so wählt man größere Abstände der Mittelgabe.
Heuschnupfen
Fast schon im Januar klagen die Heuschnupfenallergiker mit Jucken der Augen oder tropfender Nase darüber, dass alles wieder losgeht. Alle Jahre wieder…
Das unspezifischste Mittel ist und bleibt Okoubaka . Es kann u. U. helfen das allergische Geschehen über Monate auszuleiten. Dazu wird Okoubaka D4, 3-mal täglich 5 Korn über drei Monate stets vor dem Essen gelutscht, dann folgt die Stärke D 6 und Okoubaka in der Potenz D 12, 2-mal täglich 5 Korn für ¼ Jahr. In der Regel ist eine Besserung eingetreten. Falls notwendig folgt Okoubaka D 30, alle 3 Tage 5 Korn, ebenso für 3 Monate. Auch Hausstauballergiker oder, oder, oder – jeder Allergietyp spricht darauf gut an! Es kann jedoch auch der Patient über spezifische Heuschnupfensymptome berichten: z. B. Niesen in der frischen Luft, ist der Tränenfluss tränenarm, jedoch scharf, so wähle man Arsenicum album D 6, 3-mal täglich 5 Korn. Hat der Leidende Stirnkopfschmerzen, Sehstörungen und einen krampfhaften Niesanfall, so wähle man Cyclamen D 6 , 3mal 5 Korn. Brennt alles und der Patient muss nach draußen, gibt man Phosphorum D 12 , 2-mal täglich 1 Gabe (= 5 Korn). Ist ein wässriger tränenreicher Nasenfluss da, so gibt man Sabadilla D 12 , 2 mal täglich, bei brennendem, tränenreichen Nasenfluss hingegen Sanguinara nitricum D 6 , 3-mal täglich 5 Korn.
Homöopathische Hausapotheke
Gerade in diesen Sommer werden viele Menschen ihren Urlaub in Deutschland verbringen. Manche Arzt- oder Heilpraktikerpraxis ist für mehrere Tage geschlossen und dann ist es von Vorteil, wenn man die wichtigsten Mittel zuhause parat hat, um sofort agieren zu können.
Bei Sturz, Schlag und Prellungen ist das wichtigste Mittel Arnica. Auch zur Resorption von Blutergüssen ist Arnica oder auch Bergwohlverleih genannt geeignet. Gerade bei Kindern hat es sich bei deren leichten Stürzen sehr bewährt, wenn auch immer wieder in den Medien Besserwisser uns einreden wollen, dass die Homöopathie gar nicht wirken könne, da doch keine Moleküle vom Ausgangsstoff mehr drinnen wären. Interessanterweise haben indische Forscher unter dem Elektronenmikroskop Nano-Partikel der ursprünglichen Substanz nachweisen können!
Nicht nur bei Bauchkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen ist Nux vomica das Mittel Nr. 1, sondern es bringt gerade auch bei Reizbarkeit und nächtlichen Neuralgien mit Erwachen schnell Ordnung und Ruhe zurück. Es hilft den Säuglingen bei einer schwierigen Zahnung, wenn sie sich sehr plagen und viel schreien. Auch nächtliche Zahnschmerzen bei gereiztem Charakter bessern sich mit Nux vomica.
Das Johanniskraut oder auch Hypericum genannt ist das Mittel bei Nervenverletzungen. Beispiele sind der eingeklemmte Finger oder die Verletzung von Wirbelsäule und Rückenmark. Aber auch Schmerzen nach dem Zahnziehen werden mit dem Mittel rasch besser und man kann auf chemische Präparate völlig verzichten.
Für banale Infekte ist gerade in der Anfangsphase, wenn zwar schon Fieber aber noch kein Schweiß sich zeigt, Aconitum oder der Sturmhut angezeigt. Auch bei Ohrenschmerzen nach Ostwind und bei allen typischerweise plötzlich in Erscheinung tretenden Erkrankungen. Immer wieder kann ich es im Praxisalltag erleben, dass Kinder, welche nachts plötzlich schreiend erwachen, weil ein Ohr weh tut schon nach 15 min nach Aconitumgabe friedlich einschlafen können. Es ist, als ob man einen Schalter umlegt hat.
Tritt die Erkältung nun mit einer Schweißbildung in Erscheinung, so wähle man Belladonna, die Tollkirsche. Es ist das beste Mittel dafür, egal ob es sich um virale oder bakterielle Infektionen handelt und ob ein mäßig gradiges oder hohes Fieber besteht. Die körpereigne Abwehr wird gestärkt und die entzündlichen Erscheinungen klingen rasch ab.
Und nebenbei bemerkt: es ist völlig egal wie der Erreger heißt. Unser Immunsystem ist eine solch geniale Einheit, welche von Menschenhand nie geschaffen hätte werden können. Staphisagria oder Stephanskraut genannt, benötigen Sie bei Schnittverletzungen. Auch der schmerzhafte Schnitt an einem Blatt Papier hat schon manchen einen für Tage bestehenden Schmerz bereitet. Auch nach operativen Eingriffen ist es das beste Mittel um auf herkömmliche Schmerzmittel gänzlich zu verzichten.
Dosierungsempfehlung in C 30 oder C 200. Man nimmt zwei Globuli direkt auf die Zunge und gibt zwei weitere in ein mit stillem Wasser gefülltes 200 ml Glas. Daraus wird im akuten Stadium alle 5 – 10 min ein kleiner Schluck genommen. Am besten verkleppert man das Wasser vor jeder Einnahme mit einem Plastiklöffel. Tritt eine Besserung ein, so erweitert man die Abstände der Einnahme auf 1 – 2 Stunden. Gute Besserung!
Hormondrüsen 1
Neben dem vegetativen Nervensystem verfügt der tierische und menschliche Organismus über eine weitere Regulationsmöglichkeit seines inneren Milieus, die hormonelle Steuerung. Während das Nervensystem vorrangig der schnellen und gezielten Informationsübertragung dient, ist das hormonelle System hauptsächlich für die länger dauernde und globale Steuerung der Zellfunktion zuständig. Diese Aufgabe erfordert eine ständige, dem jeweiligen Bedarf angepasste Bildung der Hormone sowie eine kontrollierte Abgabe und eine gesteuerte Inaktivierung. Sowohl Unter- als auch Überproduktionen führen zu Krankheiten.
Nun fragen Sie sich: kann man mit homöopathischen Mitteln unsere gestörten Hormondrüsen wieder einregulieren? Unter Umständen kann das sehr rasch geschehen, vorausgesetzt es bestehen keine chemischen Blockaden. Zu den chemischen Blockaden müssen wir auch die Pille der Frau rechnen oder die Einnahme von Schilddrüsenhormonen. Auch Cortison, welches wegen Entzündungen eingenommen wird, kann Regulationsprozesse behindern. Somit ist klar, dass bei chronischen Patienten viel Können notwendig ist, um etwas in Richtung Heilung zu bewegen. Oftmals sind es nur ganz kleine Schritte, welche der Patient nicht unmittelbar wahrnimmt. Immer wieder sind Überprüfungen des subjektiven Wohlbefindens als auch der Laborwerte notwendig.
Wenn wir uns hier den Homöopathischen Mitteln zuwenden, so kann ich hier nicht auf die hormonellen Regelkreise des menschlichen Organismus eingehen. Bitte lesen Sie diese in Fachbüchern nach, z.B. „Bau und Funktion des menschlichen Körpers“ von FALLER, jederzeit in der BÜCHER-ZENTRALE vorrätig. Krankheitsbilder, welche mit einer Unterfunktion der Nebennierenrinde einhergehen sind u.a. folgende: Allergien (z. B: Bronchialasthma), Hauterkrankungen (z.B. Neurodermitis oder Ekzeme), Rheumatische Krankheitsformen (z.B. Fibromyalgie oder Gelenksentzündungen) Schäden des Lebergewebes. Aber auch Erschöpfungszustände können hier ihre Ursache haben! Die angezeigten homöopathischen Mittel in D 5 haben eine regulierende Eigenschaft, welche an tausenden von Menschen mit bestem Erfolg gezeigt werden konnte. Hinsichtlich der Dosierung können keine genauen Angaben gemacht werden, da diese individuell für jeden einzelnen Organismus gefunden werden muss. Man beginnt mit 3 x 1 Tropfen und u. U. kann bis 3 x 30 Tropfen gesteigert werden.
Bellis perennis (Gänseblümchen): in seinem Arzneimittelbild findet sich eine ausgeprägte Schmerzhaftigkeit, kaltes Baden verschlimmert. Beschwerden infolge kalter Nahrung oder Getränke, wenn der Körper erhitzt ist und Beschwerden durch kalten Wind entstanden sind. Gefühl von Wundheit und Prellung im Beckenbereich. Burnett schreibt: „Es ist ein hervorragendes Mittel für alte Arbeiter, besonders Gärtner“.
Chelidonium majus (Große Schöllkraut): ein hervorragendes Lebermittel und wirkt direkt auf die Reflexsymptome von Erkrankungen dieses Organs, also Leber- und Gallebeschwerden, Bewegungsapparat, weil dieses auch schon in der TCM dem Funktionskreis Leber/Galle zugeordnet ist. Auch wir finden im Arzneimittelbild den Bezug zu den seriösen Häuten, und damit zu Gelenkentzündungen und Gelenkergüssen. Schmerzen in Armen, Schultern, Händen und Fingerspitzen.
Dioscorea villosa (Yamswurzel): ist das Mittel, wenn die Beschwerden bei Personen mit einer schwachen Verdauung auftreten, oder diese Teetrinker sind und unter starken Blähungen leiden. Auch ist es neben Chelidonium unser Hauptmittel bei Gallensteinkoliken. Alle Beschwerden schlimmer abends, und nachts, beim Hinlegen und sich Krümmen. Deutliche Besserung beim Aufrechtstehen, bei Bewegung im Freien und durch Druck.
Infektanfälligkeit
Echinacea (Roter Sonnenhut) D 2 wird zur Verbesserung oder Basistherapie bei Infekten genommen. 3 x 5 – 10 Korn / Tropfen täglich.
Zur Stärkung des Immunsystems Ferrum phos. D 12 2 x 1 Tablette oder 5 Tropfen (= 1 Gabe).
Ist jedoch der Mensch sehr mager und häufig an Infekten erkrankt, so denken wir an Calcium phos. D 6, 3 x 1 Gabe.
Findet sich jedoch eine kräftig gebaute Statur beim Erkrankten vor, so denken wir an den Austernschalenkalk Calcium carbonicum D 6, 3 x 1 Gabe.
Ist eher ein allergisches Geschehen der wahre Grund, so wählen wir Okoubaka D 4, 3 x 5 Korn täglich für mehrere Wochen. Manch einer hat damit seine Allergiebereitschaft ausgeheilt.
Infekte
Menschen, welche immer wieder zu Infekten neigen, haben eine Schwäche ihres Abwehrsystems. Die Infektionen können im Kopf, Brust, Bauchbereich oder an den Extremitäten auftreten. Wenn gezielt ausgewählte homöopathische Mittel nicht zum Erfolg führen, so kann man das Mittel Bacillinum einsetzen. Es enthält viele Erreger, welche homöopathisch potenziert, einen Heilreiz auf den Organismus setzt, ohne eine neue Infektion zu erzeugen. Ich konnte im Praxisalltag damit schon sehr schöne Heilverläufe beobachten. Das Mittel wird in der C 30 für drei Tage mit je einem Schluck zur Nacht in Wasser angewendet. Dazu werden einmalig 5 Globuli in ein Wasserglas gegeben und verrührt (mit Plastiklöffeln verkleppern). Das Glas wird abgedeckt und man nimmt täglich nur ein Schluck daraus. Nach diesen drei Tagen der Einnahme beobachtet man drei Wochen. Tritt eine Besserung ein, so freut man sich, kommt es zum Rückfall sind weitere Gaben sinnvoll. Auch sollte an eine höhere Potenz gedacht werden. Beispielsweise an die C 200. Das Mittel gibt es nur im Ausland: z. B. von Remedia in Österreich. Dieses kann jede Auslandsapotheke Ihnen besorgen.
Insektenstiche
Weltweit gibt es mehr als 3500 verschiedene Stechmücken. Beim Stich stechen sich die Mücken mit ihrem Rüssel durch die Haut in kleinste Gefäße und saugen Blut durch ihren Rüssel an. Beim Einstechen geben sie bestimmte Proteine ins Blut ab, welche die Gerinnung heruntersetzen und so ein optimales Milieu zum Ansaugen des Blutes schaffen. Diese Proteine verursachen aber auch den quälenden Juckreiz. Es gibt verschiedene homöopathische Mittel, welche den Juckreiz und die Schwellung zu lindern vermögen. Das wichtigste Mittel für Stiche jeder Art, die durch kalte Anwendungen besser werden, ist Ledum C 30 oder auch Sumpfporst genannt. Nachts, sowie durch Bettwärme und Bewegungen werden die Beschwerden verschlimmert. Handelt es sich um einen Wespenstich so gibt man potenziertes Bienengift Apis mellifica C 30. Handelt es sich um einen Bienenstich, so gibt man potenziertes Wespengift Vespa vulgaris C 30. Wird gekratzt kommt es zur Infektion der Stich- oder Bissstelle, so hat sich der schmalblättrige Sonnenhut 30 Echinacea C 30 sehr bewährt. Aber auch Johanniskraut Hypericum C ist ein sehr probates Mittel, wenn es sich um infizierte oder sehr schmerzhafte Stiche dreht. Die C 30 Potenz wird wie folgt angewendet: 2 Globuli direkt auf die Zunge geben und 2 Globuli in ein Wasserglas. Daraus wer den anfangs alle 30-60 Minuten ein Schluck eingenommen. Tritt eine Besserung ein, so werden die Abstände vergrößert.
Knochenbruch
Oft passiert es in sekundenschnelle. Eine Unachtsamkeit, man ist gedankenverloren und schon ist ein Sturzereignis mit folgenschwerem Ausgang da: ein Knochenbruch oder lat. Fraktur genannt.
Dass diese Frakturen kunstgerecht eingerichtet werden müssen, ist selbstverständlich. Gleich zu Beginn eines Bruches, schon auf dem Weg ins Krankenhaus kann mit der Einnahme von Ferrum phosphoricum D 12 begonnen werden. Es empfiehlt sich alle Stunde eine Tablette zu geben. Falls sich doch herausstellen sollte, dass gar kein Bruch vorliegt, so haben wir mit Ferrum nichts falsch gemacht.
Es ist unser Hauptmittel für alle Folgen von Stoß, Schlag und Prellung, vergleichbar mit Arnica, dem Bergwohlverleih. Arnica wird im akuten Zustand in der C 200 gegeben. 2 Korn gibt man direkt auf die Zunge, weitere 2 Korn in ein Glas Wasser, aus dem alle ¼ Stunde ein Schluck genommen wird bis eine deutliche Besserung eintritt. Dann werden die Abstände erweitert. Es ist auch das Mittel gegen die Entzündung infolge Verletzung der Weichteile.
Zum guten Abheilen des Bruches gibt man über Monate den Beinwell Symphytum D 6 mit 3 x 5 Korn tägl. oder Calcium phosphoricum D 6 mit 3 x 1 Tablette.
Wichtig ist eine parallel durchzuführende physiotherapeutische Übungsbehandlungen.
Knochenerkrankungen
Knochenbruch: Nach einem Knochenbruch sollte zur Förderung der Kallusbildung sofort Symphytum D 4 dreimal täglich zur Anwendung kommen. Auch bei Kindern mit einer so genannten Grünholzfraktur. Man staunt wie schnell die Regeneration voranschreitet.
Ebenso ist Calcium phoshoricum D 6 eine Alternative. Es fördert ebenso rasch die Knochenheilung. Ganz besonders wenn es sich bei alten Menschen um osteoporotisch veränderte Knochen handelt hilft Calcium phos. D 6 schnell in Verbindung mit Calcium flouratum D 12 im täglichen Wechsel 2-3 x 1 Tablette. Nicht selten lässt diese Kombination auch die Osteoporose zum Stillstand kommen und macht die Knochen wieder härter. Denn in der Regel ist Osteoporose nur ein CalciumStoffwechselProblem des kranken Organismus. Wir müssen die körpereigene Kraft aktivieren. Nicht selten staunt der Laie, wenn bei der nächsten Knochendichtemessung eine Verbesserung festgestellt wird. Falls nach einem Knochenbruch noch lange Zeit eine Schwellung besteht und warme Auflagen gut tun, so denke man an Strontium carbonicum D 12, welches gewöhnlich zweimal täglich gegeben wird. Knochenhautverletzung: Wer kennt nicht diesen fürchterlichen Knochenhautschmerz. Ein Schlag gegen das Schienbein und man glaubt der Teufel kommt einen holen. Heftiger Schmerz! Hier hilft uns zuverlässig Ruta D 3 mehrmals eine Gabe. Es ist auch das Hauptmittel wenn Sehnen schmerzen.
Ist die Knochenhaut entzündet, der Fachmann spricht auch von einer Periostitis, also vor dem Eiterungsstadium, so wendet man Mezereum D 4 dreimal täglich 1 Tablette an. Die betroffene Stelle ist sehr berührungsempfindlich und es besteht ein nächtlicher Knochenschmerz.
Krampfadern
Gerade jetzt zu Beginn der warmen Jahreszeit beklagen viele schwere, müde und schmerzende Beine. Meist liegt ein Krampfaderleiden vor. Auch hierfür hält die homöopathische Hausapotheke gute Mittel parat. Liegt eine Besserung durch kühle Anwendungen an den Beinen vor, so wähle man Pulsatilla D 12 (Küchenschelle) mehrmals täglich eine Gabe (5 Korn = 5 Tropfen = 1 Tablette). Vornehmlich, wenn die betroffene Person eine starke innere Hitze verspürt. Liegt hingegen ein Wärmemangel vor und braucht der Erkrankte immer eine schützende Hülle um sich, so wähle man Silicea D 12 (Kieselerde). Beklagt der Betroffene einen brennenden Schmerz in den Beinen, so gebe man bevorzugt Arsenicum album D 12 (weißer Arsenik), ist es jedoch eher eine Stauung mit beginnender Entzündung, so wähle man Hamamelis D 4 (virginische Zaubernuss) in stündlichen Gaben. Sind die Beschwerden sowohl in Bewegung als auch im Stehen schlechter, so gebe man Aesculus D6 (Rosskastanie). Treten die Beschwerden nach einer Verrenkung, Verstauchung, Quetschung oder Verletzung ein, so ist das Mittel der Wahl Arnica C 30 (Bergwohlverleih).
Leere im Kopf
Häufig kann es einem bei allgemeiner Schwäche oder auch bei großer geistiger Anstrengung „leer“ im Kopf werden. Ab und zu steht auch Sorge, Kummer oder eine Kränkung, welche erfahren werden musste in Zusammenhang mit dem Symptom der Kopfleere.
Wenn der Patient gleichgültig und schweigsam ist mit depressiver Komponente, gerade im Frühjahr, so denken wir zuerst an Acidum phosphoricum C 30 (alle 3 Tage 5 Korn lutschen). Es besteht auch eine geistige Schwäche. In Ruhe ist alles schlimmer und es besteht eine Abneigung gegen kalte Getränke oder Kühle. Erfolgt eine Besserung durch kühle Luft oder kalte Getränke, so ist es der reine Phosphor . Er hat eher eine ängstliche Verfassung, sowie ein Bedürfnis nach Trost und Zuspruch. Man gibt ihm in der C 30 alle 2 Tage.
Stehen Blähungen, Völlegefühl sowie Frösteln im Vordergrund, so greifen wir nach China D 12. Auch kann ein Schwindel und Ohrensausen da sein. Es besteht eine Überempfindlichkeit gegen alle äußeren Einflüsse.
Hat der Patient einen Schlafmangel oder Ein- und Durchschlafstörungen, so wäre Cocculus D 30 das richtige Mittel. Natürlich sollte vor jeder Therapie die Diagnose überprüft und schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen werden.
Liebeskummer
Was können wir homöopathisch tun bei Liebeskummer oder beim plötzlichen Verlust eines liebgewordenen Menschen oder eines Tieres?
Wer kennt ihn nicht den Liebeskummer? Er belastet uns immens und manchem schlägt sich das Übel so auf den Magen, dass der Appetit ausbleibt. Das Hauptmittel dafür ist Ignatia, die Ignazbohne, welche rasch die emotionale Blockade versteht zu lösen, so dass unsere Gefühle wieder frei fließen können. In der Regel sind höhere Potenzen gerade bei seelischen Beschwerden weit vorteilhafter, da sie schneller einen Wirkungseintritt ermöglichen: C 30 oder C 200 werden gleich angewendet. Man nimmt am besten zwei Körnchen (Globuli) auf die Zunge und gibt zwei in ein Wasserglas, rührt kräftig um („verkleppert“) und davon wird alle 15-20 Minuten ein Schluck genommen, bis die Beschwerden deutliche besser werden. Dann beendet man die Einnahme und nimmt erst dann wieder einen Schluck, wenn man den Eindruck hat, alles wird wieder schlimmer. So verfährt man für ein bis drei Tage. In der Regel ist dann der „große Kummer“ verschwunden oder zumindest ganz klein. Eine ähnliche Situation haben wir bei einer plötzlichen Trennung beispielsweise auch durch einen Todesfall. Auch hier scheint Ignatia uns gerade im Anfangsstadium eine Stütze zu sein. Anwendung wie oben beschrieben. Hat sich der Kummer schon über Wochen oder Monate oder gar Jahre manifestiert, so müssen andere homöopathische Mittel zur Anwendung kommen. Dann wäre der Rat eines erfahrenen Therapeuten sinnvoll.
Lymphbeschwerden
Immer wieder schwellen im Rahmen einer Entzündung auch die Lymphknoten an. Das ist eine völlig normale Reaktion. Mit drei homöopathischen Mittel kann man diesen Prozess etwas beschleunigen. Mercurius solubilis C 12 oder C 30, das ist potenziertes Quecksilber: bewährt bei akuten und chronischen Schleimhautentzündungen, wenn ein stinkender Mundgeruch vorliegt. Fehlt der Mundgeruch so ist ein anderes Mittel zu wählen! Meistens ist die Entzündung mit einer Schwellung der Lymphknoten mit einer Eiterung einhergehend, Alle Sekrete sind scharf. Mäßige Bewegung in der Wärme bessert. Kälte und Wärme verschlechtert, ebenso auch Bett-wärme. Nachts und bei nasskalten Wetter alles schlimmer. Hepar sulfuris C 200 (Kalkschwefelleber) oder höher (durch den Arzt) bei allen eitrigen Beschwerden mit Lymphknotenschwellung. Typisch sind heftige Splitterschmerzen in den entzündeten Teilen. Große Überempfind-lichkeit gegenüber Kälte, Entblößen als auch Zugluft! Warme Anwendungen bessern. Symptome bei feuchten Wetter, wie auch bei trockener, kalter Luft schlimmer. Es ist ein bewährtes Folgemittel von Mercurius. Silicea D 12 oder C 30 ist Kieselerde: wenn Hepar sulfuris zwar eine Besserung brachte, aber die Lymphknoten nicht vollständig abgeschwollen sind, so hilft Silicea. Wärme und warmes Einhüllen bessert, vornehmlich, wenn Kopfschmerzen vorhanden sind. Kälte in jeglicher Form verschlechtert und der Betroffene leidet. Silicea hilft auch mit Fremdkörper oder noch vorhandene eitrige Reste aus dem Körper auszustoßen. Dosie-rung: In der akuten Phase nimmt man 2 Korn / Globuli direkt auf die Zunge und 2 Korn in ein Glas mit stillem Wasser. Daraus wird alle 10 -15 min 1 Teelöffel eingenommen. Tritt eine Besserung im Sinne einer Abschwellung ein, so werden die Abstände erweitert.
Magen – Darm
Das Hauptmittel seit über 200 Jahren, bei akut auftretenden Magen-Darm-Beschwerden gleich welcher Art, wie Übelkeit, Erbrechen, Bauch- und Magenkrämpfe, ist Nux vomica C 30 (Brechnuss). Davon nimmt man im akuten Zustand einmalig 2 Korn auf die Zunge und 2 Korn in ein Glas Wasser (200 ml). Aus diesem Glas nimmt man alle 10 – 15 Minuten einen Schluck (verkleppern mit Plastiklöffel vor jeder weiteren Einnahme). Wenn Besserung eintritt, so werden die Abstände größer. Alle 2 – 3 Stunden. Bitte das Mittel noch 1 – 2 Tage mit 2 – 3 Schluck fortführen, auch wenn Beschwerdefreiheit aufgetreten ist. Zu oft habe ich bei Patienten erlebt, dass es zu einem folgeschweren Rückfall kam, welche zu früh die Einnahme beendet haben.
Menschen, die unter starken Bauchkrämpfen leiden, die kolikartig auftreten, können oftmals rasche Linderung mit Colocynthis C 30 (Koloquinte) erfahren. Gleiche Einnahmevorschrift wie oben unter Nux vomica. Selbstredend sind fachmedizinische Abklärungen notwendig, wenn die Beschwerden sehr heftig auftreten oder trotz homöopathischer Mittelgabe keine Linderung eintritt. Bitte zögern Sie nicht zu lange (Tage!). Merke: Wenn das Mittel richtig gewählt ist, tritt in der Regel nach 6 – 12 Stunden eine deutliche Besserung auf oder der Patient fällt in den berühmten Heilschlaf. Sicherlich ist auch Magnesium phos. D 6 ein wichtiges Entkrampfungsmittel der Bauchorgane. 5 – 10 Tabletten in warmem Wasser aufgelöst und alle 10 – 15 Minuten schluckweise getrunken, half schon manchem, rasch seine Beschwerden zu beseitigen.
Mittelohrentzündung
Die Homöopathie erfasst zur Heilmittelfindung alle sich am Kranken zu erfassende Zeichen. Drei Kindern wird die schulmedizinische Diagnose Otitis media gestellt. Alle drei Patienten weisen die üblichen Symptome einer Entzündung des Mittelohres auf: Fieber über 39 Grad; plötzlich auftretende Ohrenschmerzen; Unruhe und weinen und natürlich ein gerötetes Trommelfell. Jedoch sind diese Symptome für den Homöopathen nicht die auffallenden, sonderlichen, ungewöhnlichen und eigenheitlichen Zeichen des Krankheitsfall (§153 des Organon von S. Hahnemann). Bei genauer homöopathischer Betrachtung und Erfragung sehen und erkennen wird, dass das erste Kind seinen stechenden Schmerz schon bei der geringsten Berührung verspürt. Dazu kommt noch eine ausgesprochene Verschlimmerung durch Wärme und eine ausgeprägte Durstlosigkeit. Der zweite kleine Patient ist seit der Erkrankung sehr ärgerlich und widerspenstig. Das rechte Ohr und die rechte Wange sind gerötet, die linke Wange ist hingegen blass. Die Otitis beim dritten Kind stellt sich ein, nachdem es bei kaltem Wind draußen gespielt hat. Durst auf kaltes Wasser und große Angst und Unruhe begleiten die Beschwerden die darüber hinaus noch um Mitternacht eingesetzt haben. Alle drei Kinder haben schulmedizinisch die gleiche Diagnose einer Ohrenentzündung, jedoch unterscheiden sich die Erkrankungen bei allen drei Patienten durch ihre individuelle Erscheinung. Jedes Kind bekommt daher ein anderes, speziell auf seinen Fall gerichtetes, individuelles homöopathisches Heilmittel. In diesen Fällen brachte Apis (= Honigbiene) beim ersten Kind (Leitsymptome: stechender Schmerz, Durstlosigkeit, Unruhe), Chamomilla (=Kamille) beim zweiten (ärgerlich, widerspenstig, eine Gesichtsseite rot und die andere blass) und beim dritten Kind Aconitum ( =Sturmhut) mit den Leitsymptomen: Folgen nach kaltem Wind, große Angst und Furcht, Beginn um Mitternacht eine schnelle Heilung.
Nervenverletzungen
Das Hauptmittel bei Nervenverletzungen ist das Johanniskraut in hochpotenzierter Form als Hypericum C 200 oder C 1000. Davon wird falls geboten 2 Korn auf die Zunge genommen und zwei Korn in einem Glas Wasser aufgelöst und vor jedem weiteren Schluck verkleppert (mit einem Plastiklöffel kräftig umrühren). Die Schlucke werden alle 10 bis 15 Minuten zu sich genommen und längere Zeit im Mund eingespeichelt. Tritt eine Besserung ein, so werden die Abstände vergrößert auf alle 30 bis 60 Minuten, später nur noch drei bis vier Mal am Tag. Besteht Schmerzfreiheit, so beendet man die Einnahme. Fälle aus dem Alltag, bei der Johanniskraut in meiner Praxis schon wundervolle Heilverläufe beschert hat: Dazu gehören Fingerquetschungen, bei denen Finger in einer Türe eingeklemmt wurden oder nach operativen Eingriffen bei denen eine Nervenfaser gereizt wurde. Aber auch nach dem Zahnarztbesuch mit Reizung des Zahnnerves infolge des Bohrens. Diese Zahnbehandlungen können tagelang Schmerzen verursachen. Denken Sie deshalb immer an das Heilmittel Hypericum. Verwechseln Sie nicht die Reizung des dreizipfligen Gesichtsnervs (Trigeminus) infolge kalten Winds. Hier ist oftmals der Schmerz unerträglich, doch das Hauptmittel dafür ist Gelsemium C 30, der wilde Jasmin. Ebenso gehören zum Einsatz von Hypericum Brandwunden, die sehr schmerzhaft sind. Das Hauptmittel für Brandwunden ist und bleibt Cantharis C 30. Aber auch Stichwunden oder Tierbisse, welche sehr schmerzhaft sind und sich nicht beruhigen wollen. (Bitte beim Tierbiss immer ärztliche Abklärung!) Ebenso starke Rückenmarkserschütterungen infolge Sturz oder heftiger Prellung, wie auch eine Gehirnerschütterung werden unter dem Einfluss von Hypericum rasch besser. Manche schmerzhafte Hämorrhoiden konnte ich unter der Anwendung von Hypericum schmerzfrei bekommen. Mitunter habe ich grandiose Effekte erlebt, wenn äußerlich zusätzlich Johanniskrautöl lokal angewendet wurde.
Ohrenschmerzen
In der Homöopathie hat sich im akuten Stadium einer Ohrenentzündung der Sturmhut Aconitum C 30 bewährt. Gerade durch einen kalten Ostwind kommt es oftmals bei Kindern vor, dass diese nachts mit heftigen Ohrenschmerzen erwachen und sich nun schwer beruhigen lassen. Handelt es sich um Sauglinge, welche Ohrschmerzen im Rahmen einer Zahnung haben und ziemlich gereizt sind, so gebe man ChamomillaC 30 (Kamille). Findet sich ein rotes Gesicht und zeigt sich auf der Haut Erkrankten ein warmer Schweiß, so wäre die Tollkirsche des Belladonna C 30 angezeigt. Liegt der Patient jedoch ohne Schweiß im Bett, hat Temperaturen um die 38-39° C und fühlt sich nicht richtig krank, so wäre an das Schüßlersalz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D 12 zu denken. Meistens ist sein Sensorium (Geist) nicht sonderlich betroffen. Er liest die Zeitung oder guckt TV. Treten sehr starke Schmerzen am Mastoid (Warzenfortsatz am seitlichen Hinterkopf) auf, so sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Ansonsten könnte die Pfefferschote Capsicum C 30 Anwendung finden. In der Regel wird die C 30 wie folgt angewendet. Zwei Korn (Globuli) nimmt man auf die Zunge und zwei Korn in ein Glas Wasser. Daraus nimmt man anfangs alle 5 10 Minuten einen Schluck. Tritt Besserung auf, so werden die Abstände der Einnahme auf halbstündlich, später stündlich oder noch später dreimal am Tag vergrößert. Vor der Einnahme aus dem Glas bietet sich an, kräftig mit einem Plastiklöffel umzurühren. Die D 12 als Tablette wird stündlich verabreicht. Bei Besserung wird nur noch 3-6 x eine Tablette täglich empfohlen.
Okubaka
Das Präparat Okoubaka hilft bei allen denkbaren moderaten Vergiftungszuständen mit Auswirkungen aus den Magen-Darm-Trakt (Akutbeschwerden dringend ärztlich abklären lassen!) und stellt für die Erste-Hilfe eine wichtige Säule dar. Wer sie noch nicht kennt, sollte sich schleunigst mit dieser Rinde eines westafrikanischen Baumes beschäftigen. In der Homöopathischen Praxis werden gewöhnlich die Potenzstufen D 4, D 6, D12 und selten D 30 gebraucht. Auch bei einer verzögerten Rekonvaleszenz nach Infektionskrankheiten bietet diese Rinde einen optimalen Stimulus auf die Entgiftungssysteme des menschlichen Organismus, damit die Selbstheilungskräfte in Gang kommen. Aber auch zur Prophylaxe kann die Rinde des Okoubakabaumes angewendet werden. Hierfür wären Fernreisen bei denen erfahrungsgemäß Durchfallerkrankungen auftreten. Hierfür eignet sich die Potenzstufe D 6 mit einer Dosierung von 6 x 5 Korn am besten vor dem Essen. Man beginnt eine Woche vor der Reise und nimmt das Mittel bis drei Wochen nach Rückkehr ein. Gerade beim Genuss von verdorbener Speisen oder Unverträglichkeiten durch chemisch behandelte Nahrungsmittel jedwelcher Art (Allergien, Durchfälle, Bauchkrämpfe, u. a, auch Blutzuckerentgleisungen beim Diabetiker). Aber auch bei Laktose- Fruktose oder Histaminintoleranz hilft die Okoubakarinde famos. In diesen Fällen nimmt man jeweils ein Vierteljahr die einzelnen Potenzen. D 4 mit 3 x5 Korn stets vor dem Essen. Wenn die Packung leer ist wechselt man auf Okoubaka D 6 mit 3 x 5 Korn und danach folgt die D 12 mit 2 x 5 Korn. In den meisten Fällen sind dann die Beschwerden im Magen-Darm-Trakt abgeklungen und der Patient oftmals hochzufrieden. Merke im akuten Geschehen sind 5 Korn alle 5 -10 Minuten angezeigt. Bei deutlicher Besserung erweitert man die Gabenhäufigkeit auf alle 30 – 60 Minuten. Später gibt man 3 – 6 x 5 Korn bis die akuten Beschwerden restlos abgeklungen sind. Dann geht man Gewöhnlich auf die Standarddosis mit 3 x 5 Korn täglich zurück. Gute Besserung und gute Reise!
Post-COVID-Begleittherapie
Corona-Patienten beklagen neben einer ausgeprägten Schwäche eine massive Einschränkung ihres Gehirns mit Konzentrationsstörungen und Desinteresse an Alltagsdingen. Selbst das Zeitunglesen bereitet größte Mühe. Viele sprechen auch von einem „Nebel im Gehirn“, der über Tage oder gar Wochen nicht weichen will. Neben Geruchs- und Geschmacksverlusten treten Beschwerden der Lunge, des Herz-Kreislaufsystems und im Verdauungstrakt auf. Gerade zu Beginn mit Einschränkung der Denkfähigkeit und einem Kopfschmerz hilft 30 Gelsemium C (gelbe Jasmin) rasch. Zeigt sich ein trockener Husten, der wochenlang anhält wäre C 30 Bryonia (weiße Zaunrübe) in Erwägung zu ziehen. Liegt eine Appetitlosigkeit vor und äußert der Kranke eine Abneigung zum Essen, wenn er das Essen riecht, so sollte Arsenicum album (weißes Arsenik) der Vorzug gegeben werden. Beklagt der Patient eine ausgeprägte geistige Schwäche so wähle man Acidum phosphoricum D 6 (Phosphorsäure). Sehr gut hat sich das SchüßlerSalz Nr. 8 Natrium chloratum D 6 (Kochsalz) bei einem Geruchs- und Geschmacksverlust bewährt. Begleitend zu einer Impfung empfehle ich Okoubaka D 6, das aus der Rinde eines westafrikanischen Baumes hergestellt wird. Es mildert die überschießenden Reaktionen und leitet aus.
Dosierung: D 6 Potenzen nimmt man akut alle 1 2 Stunden 5 Tropfen / Globuli, später 3mal. Von der C 30 Potenz nimmt man 2 Globuli (Korn) direkt auf die Zunge und gibt 2 Globuli in ein Glas Wasser. Daraus nimmt man im akuten Zustand alle 1-2 Stunden einen Schluck.Tritt eine Besserung ein, so erweitert man die Abstände auf 3-4 mal täglich.
Long- oder Post-Covid-Zustände
Viele Patienten bemerken während einer Corona-Infektion oder danach eine Geistes- und Gemütsveränderung dahingehend, dass sie sich plötzlich Sorgen um die eigene Gesundheit machen und sogar eine gewisse Furcht vor Herz- und Lungenerkrankungen haben. Sie leiden unter einer inneren Ruhelosigkeit und besonders nachts sind die Ärgste sehr schlimm. Tagsüber zeigen sie stundenweise eine Schwäche und mitunter treten immer wieder wässrige Durchfälle auf. Ihr Arzt kann nichts Besonderes feststellen und sieht nur den Zusammenhang zu der Infektionskrankheit. Für solche Fälle hat sich das Ergänzungssalz Nr. 13 Kalium arsenicosum D 6 aus der Schüßler-Reihe bestens bewährt. Man nimmt anfangs alle 1 – 2 Stunden eine Tablette in den Mund und lässt diese langsam zergehen. Tritt eine Besserung auf, so werden die Abstände erweitert. Im Allgemeinen sollte das Mittel mindestens 2 -3 Tage länger gegeben werden als die Beschwerden angedauert haben. Dadurch wird ein Rückfall vermieden. Wer unter einer extremen Ruhelosigkeit leidet und voller Angst ist und länger als sechs Wochen unter der Corona-Infektion leidet kann das Ergänzungs-Salz Nr. 24 Arsenicum jodatum D 6 versuchen. Meistes hat sich hierbei schon eine oder mehrere Symptome manifestiert, die partout nicht weichen wollen wie beispielsweise ein Schnupfen oder eine Entzündung in den Nasennebenhöhlen, ein langwieriger Husten oder eine unspezifische Schwellung der Lymphknoten. Aber auch ein Hautausschlag will nicht mehr weggehen und nässt oder juckt Tag und Nacht. Die Nr. 24 Arsenicum jodatum D 6 ist in der Tat ein wichtiges Heilmittel für Zustände einer grippalen Infektion, welche über lange Zeit trotz allen Bemühungen nicht abheilen wollen. Man gibt es in der Regel in einer Dosierung von 3 – 6 x 1 Tablette über den Tag verteilt. Oftmals sollte das Mittel nach einer sechswöchigen Anwendung in einer höheren Potenz gegeben werden, wie beispielsweise als Nr. 24 Arsenicum jodatum D 12 mit zweimal einer Tablette täglich. Sehr bewährt hat sich die Anwendung der Ergänzungssalze mit dem ätherischen Öl der Gewürznelke (Eugenia caryophyllata), welches zweimal am Tag mit einem Tropfen direkt in den Mund oder in ein Glas mit warmen Wasser verabreicht wird. Das Wasserglas wird nach dem Zähneputzen am Abend schluckweise ausgetrunken. Wer möchte kann den Schluck auch etwas im Mund behalten. Beruhigt hervorragend entzündetes Zahnfleisch nach kurzer Zeit.
Long- oder Post-COVID-Zustände 2
Viele Patienten leiden unter den Nachwirkungen einer Corona-Infektion und suchen Hilfe. Heute betrachten wir den Zustand des zweiten Entzündungszustandes. Dieser zeichnet sich aus durch ein Verlangen nach Wärme und einem weißen Zungenbelag sowie dem Gefühl die Krankheit hat sich irgendwo festgesetzt mit einem starken Katarrh. Das Hauptmittel hierfür ist Kalium chloratum D 6. Davon können 3 – 6 x täglich 5 Tropfen, 5 Körnchen oder 1 Tablette gelutscht werden. Manche haben damit innerhalb weniger Tage eine Verbesserung erzielen können und freuen sich, dass endlich der Schleim aus dem Bronchialraum verschwunden ist oder doch deutlich zurückging. Alle Schleimhäute und Gelenke können davon betroffen sein und schmerzen. Viele berichten auch von Schleimabsonderungen ohne Ende. Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler hat schon damals dem Mittel Kalium chloratum den Beinamen „Schleimhautmittel“ verliehen. Treten unklare Beschwerden am Herzen nach einer Corona-Infektion auf und der Arzt findet keine EKG Veränderungen und hat auch labortechnisch einen Infarkt ausschließen können, dann sollte an ein sehr bewährtes Mittel aus dem homöopathischen Arzneimittelschatz nämlich den Berglorbeer oder Kalmia gedacht werden. Manche Patienten haben unspezifische ziehende Schmerzen in den linken Arm, die damit erfolgreich behandeln werden können. Mitunter treten Nervenschmerzen auf, die über Wochen anhalten und nicht mehr verschwinden wollen. Es sollte eine Entzündung der Herzinnenhäute auf alle Fälle ausgeschlossen sein. Kalmia wird in der D 6 (3 x 5 Tropfen oder Globuli) oder D 12 Potenz (2 x 5) über einen Zeitraum von mindestens 3 – 6 Wochen verabreicht. Ein Segen für solche Patienten, wenn sie geheilt und beschwerdefrei ihr Leben in vollen Zügen genießen können.
Reiseapotheke
Gerade Länder wie Ägypten und Mexiko erfreuen sich immer mehr als Reiseziele der Deutschen. Jedoch Achtung: sowohl der Fluch der Pharaonen als auch Montezumas Rache lauern in diesen Ländern auf Schritt und Tritt. Da heißt es gut gerüstet in den Urlaub zu reisen.
Seit Jahrzehnten hat sich Okoubaka D 6 (Rinde eines westafrikanischen Baumes) als das Vorbeuge- und Heilmittel bei Durchfällen aller Art bestens bewährt. Sinnvollerweise nimmt man schon eine Woche vor Reiseantritt dreimal täglich fünf Korn davon ein. Bei Beginn der Erkrankung nimmt man alle 5 bis 10 Minuten fünf Korn. Bei Besserung werden die Abstände vergrößert. Auch sinnvoll ist ein Bierhefekapselpräparat mit im Gepäck zu haben. Davon nimmt man dreimal täglich eine Kapsel und bei jedem weiteren wässrigen Stuhlgang. Aber nicht nur der Durchfall sollte abgedeckt sein, auch die Infektionskrankheiten. Aconitum C 30 (Sturmhut) ist das erste Mittel der Wahl: Hals- oder Ohrenweh, steifer Nacken oder Herzneurose durch den Flugstress. 2 Korn auf die Zunge und zwei weitere in ein Wasserglas, umrühren und davon alle 15 – 30 Minuten ein Schluck gut einspeicheln! Tritt eine Schweißbildung der Haut auf, so ist stattdessen Belladonna C 30 (Tollkirsche) angezeigt. Für die Folgen von Sturz, Schlag, Prellung sollte Arnica C 200 (Bergwohlverleih) im Gepäck dabei sein. Für eventuelle Bauchschmerzen und Übelkeit Nux vomica C 30 (Brechnuss) und akuter Rückenschmerz / Hexenschuss Colocynthis C 200 (Koloquinte). Dosierung der übrigen Mittel wie unter Aconitum beschrieben.
Gute Reise – und kommen Sie wieder gesund zurück!
Rückenschmerzen
Oftmals hilft es beim Rückenschmerz den Patienten nach dem seelischen Auslöser zu fragen. Dies ist nicht immer leicht zu eruiren, aber mitunter sprudelt es direkt aus dem Patienten heraus, wenn man ihn danach fragt. Steckt ein Ärger oder eine Entrüstung dahinter, dann denke man das Colocynthis (Koloquinte). Handelt es sich um eine akute Schocksituation beispielsweise nach einem Autounfall, so wähle man zuerst Aconitum (Sturmhut). Später wird man bei einem Schleudertraume häufig Rhus tox (Giftsumach) benötigen. Bei Rückenschmerzen infolge sitzender Tätigkeit und Stress ist Nux vomica (Brechnuss) das Hauptmittel. Gerade bei Büroarbeiter oder Schreibtischtätern ideal. Steckt ein akuter Kummer dahinter, so wähle man Ignatia (Ignatzbohne). Ist es ein chronischer Kummer, so ist eher Natrium muriaticum (Kochsalz) angezeigt. Rückenschmerzen bei Krankenpflegern oder Angehörigen, die in der häuslichen Pflege stark involviert sind, benötigen oft Cocculus (Kockelskörner). In der Regel wendet man die Mittel in der C 30 später falls geboten in der C 200 an. Man gibt dem Kranken einmalig 2 Korn auf die Zunge und gibt 2 Korn in ein Glas Wasser. Daraus nimmt man anfangs alle 20 – 30 min. einen Schluck. Tritt eine Besserung auf, so werden die Abstände erweitert. Vor jeder Einnahme sollte mit einem Plastiklöffel kräftig umgerührt (verkleppert) werden.
Rückfall bei grippalen Infekten
Gerade im Winter 2016/2017 finden sich in der Bevölkerung im süddeutschen Raum viele Grippekranke. Die Dauer die Erkrankung kann nur in wenigen Fällen verkürzt werden. Das ist auffallend. Ebenso ist sehr auffallend, dass viele vermeintlich Genesene nach 2-3 Wochen einen Rückfall erleiden. Die Fachleute staunen und der Laie wundert sich. Was hat sich bisher in den Homöopathen Kreisen in solch einer Situation bewährt. Bei Tage anhaltendem Fieber kann man einmal die Nosode Pyrogenium C 30 anwenden. Dazu nimmt man dreimal 2 Globuli im Abstand von drei Stunden ein. Die Maßnahme durchbricht in der Regel die anhaltende Fieberphase. Danach nimmt man das angezeigte homöopathische Folgemittel ein. Meist ist es Belladonna, Gelsemium oder ein anderes passendes Mittel, ausgewählt nach den Regeln der Kunst.
Zur Vorbeugung einer grippalen Infektion hat sich das Mittel Influenzinum C 200 einmal alle 2-3 Wochen 3 Globuli gelutscht bewährt. Damit es nicht zu einem Rückfall kommt empfiehlt sich eine andere Nosode mit Namen Mycoplasma pneumoniae C 6 Globuli. Davon nimmt man tgl. 2-3 x 5 Globuli vor dem Essen ein. Man beginnt damit, wenn man das Gefühl hat: „jetzt ist die Erkältung rum!“
Schlaflosigkeit
Immer mehr Menschen leiden in unserer modernen Zeit unter einem gestörten Schlaf. Dies zeigt sich zuerst an einem unausgeschlafenen Zustand am Morgen. Innerhalb kürzester Zeit können sich Ein- und Durchschlafstörungen dazugesellen, so dass diese Schlafstörung eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität für den Betroffenen darstellt. Der Patient fühlt sich ausgelaugt, beklagt eine große Unlust und mitunter kommen Zustände wie Depression, Aggression oder Angstzustände hinzu. Das gefährdet seine Gesundheit!
MERKE: Schlafstörungen können mit homöopathischen Mittel oftmals rasch gebessert werden. Ebenso lassen sich auch andere damit in Erscheinung getretene Begleitsymptome mit Homöopathika positiv beeinflussen.
Hatte sich der Patient aufgeregt, liegt mit einer großen Unruhe wach im Bett und spürt einen unregelmäßigen schnellen Puls wäre das Mittel Coffea D 12 mit einer Dosierung von 3 – 6 x 5 Globuli täglich. Drücken ihn hingegen große Sorgen und er beklagt ein spätes Einschlafen aufgrund eines Gedankenkarussells gepaart mit Unruhe und vielleicht Ängsten sollte unser Augenmerk auf Kalium phosphoricum D 12 fallen, gleiche Dosierung wie Coffea.
Schrickt der Patient plötzlich mitten in der Nacht aus einem Alptraum auf und fühlt sich wie unter einem Schock und äußert seelische Belastungen, so wäre dann der Sturmhut Aconitum D 12 das Mittel der Wahl. Es besteht eine große Unruhe und Ängste machen sich bei dem Betroffenen breit. Auslöser kann oftmals ein kalter trockener Ostwind gewesen sein. Gleiche Dosierung wie bei Coffea.
Wenn Sie mehr über dieses Thema lesen möchten so möchten wir Ihr Augenmerk auf unsere GlobuliSeite richten: www.naturheilbund-europa.de. Auf der Startseite „Naturheilkunde von A-Z“ finden Sie das Homöopathie-Portal: Gobuli.de
Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
Dabei handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung eines Schleimbeutels an einem Gelenk. Diese ist meist schmerzhaft und hat vielerlei Ursachen. Meistens ist eine Überlastung oder ein Sturz die Ursache, Ruhe und Kühlung hilft im akuten Stadium häufig.
In der Homöopathie hat sich Sticta (Lungenflechte) D 6 3-6 x 5 Korn oder 5 Tropfen. Viele denken bei der Lungenflechte an Erkrankungen an den Bronchien und der Lunge. Aber gerade auch im Bereich des Bewegungs-apparates kann Sticta sehr viel leisten. Es wirkt langsam, doch sehr zuverlässig! Tritt eine deutliche Besserung ein, so empfiehlt es sich nach 6 – 8 Wochen auf die Potenzstufe Sticta D12 zu wechseln, welche nur noch morgens und abends 5 Globuli oder 5 Tropfen angewendet wird.
Wenn kalte Umschläge bessern und der Schmerz stechend ist, so sollte im akuten Zustand Apis D 12 (Honigbiene) zum Einsatz kommen. Stündlich 5 Globuli oder Tropfen helfen die Schmerzen und die Schwellung zu lindern.
Sehr bewährt bei einer chronischen Schleimbeutelentzündung ist Silicea C 30 (Kieselerde) alle 2 -3 Tage 5 Globuli zur Nacht. Immer wieder staunen meine Patienten über diese homöopathischen Heileffekte. Und manchem Professor erzählen sie dann von der einfachen und zugleich günstigen Heilweise!
Schulschwierigkeiten
Immer wieder kommt das Thema in der Sprechstunde zur Sprache. Meistens beklagen die Eltern die Probleme der Kinder und dann erscheinen sie zusammen in der Sprechstunde. Für alle Beteiligten ist das oftmals sehr unangenehm. Schon Dr. Rehm hat in seiner Praxis mit den nachstehenden Mitteln große Erfolge an den Kindern erleben können, was ich in nahezu 15 Jahren bestätigen kann. Bei Schwierigkeiten im Sprechen gibt man: Tuberkulinum Koch D 200, im Lesen: Cancerosinum D 200, beim Rechnen: Luesinum (Syphilinum) D200 und beim Schreiben: Medorrhinum D 200. Die Dosierung ist immer dieselbe einmal 5 Korn (Globuli) monatlich. Maximal wird das angezeigte Mittel an drei aufeinander folgenden Monaten gegeben. In mehr als 75 % der Fälle habe ich eine Verbesserung unter intensivem Üben beobachtet. Bei diesen Mitteln handelt es sich um Nosoden. Das sind abgetötete Erreger homöopathisch potenziert. Bitte um sorgfältigen Umgang damit. Am besten wenden Sie sich an einen erfahren Therapeuten.
Schwindel 1
Viele Menschen leiden unter Schwindel. Obgleich diese Krankheit verschiedene Ursachen haben kann, findet sich nicht immer ein organischer Befund. Z.B könnte es eine Störung im Innenohr sein oder im Kleinhirn. Auch hat ein blockierter Halswirbel als Folge einen Schwindel. Oftmals zeigt sich dieser nach nur ein er Seite beim Kopfdrehen. Sie erkennen, dass zuerst eine effektive Diagnostik laufen muss, um die Ursache richtig zu erkennen. Aber die Homöopathie hat gut bewährte Schwindelmittel in über 200 Jahren in ihrem Arzneimittelschatz. Die Auswahl lässt sich wied erum einfach treffen, da die Art wie der Schwindel in Erscheinung tritt so unterschiedlich und prägnant sein kann, dass dadurch nur wenige Mittel in Frage kommen. Diese sind dann in einer geeigneten Materia Medica genauer nachzulesen.
Tritt ein Schwindel nur beim Drehen des Kopfes auf so denken wir an Conium, Calcium carb. und Kalium carbonicum. Am besten in C 30 oder 18. LM 1 x tgl. 1 Gabe (= 5 Tropfen, 5 Korn oder 1 Tablette).
Schwindel beim nach Aufwärtssehen: Pulsatilla oder Silicea.
Schwindel bei nach unten sehen: Phosphor, Spigelia oder Sulfur
Typischer Schwindel bei Blumengerüchen: Nux vomica, Phosphor.
Schwindel in Folge von Nachtwachen oder Schlafwandel z. B. bei der Mutter von kranken Kindern oder der Nachtschwester: Cocculus, Nux vomica.
Schwindel, welchen viele Schüler kennen: nämlich bei geistiger Anstrengung ist Natrium muraticum.
Schwindel nach dem Schlafen deckt das Schlangengift des Buschmeisters Lachesis ab.
Schwindel 2
Das große Thema des Schwindels können mehrere Facharztgruppen beschäftigen: HNO-Arzt, Augenarzt, Neurologe, Orthopäde und Psychiater. Das zeigt schon, wie schwierig eine exakte Diagnose bei dem teilweise komplexen Krankheitsbild ist. Doch auch hier kann uns die Homöopathie verblüffende Erfolge bieten. Z. B. ein Schwindel der auftritt im Liegen – ohne dass der Patient den Kopf bewegt, weist direkt auf Cocculus C 30 (KockelsKörner) hin. Aber es hilft auch bei Schwindel und Übelkeit, besonders beim Autofahren oder durch starke Gerüche. Erschöpft durch Mangel an Schlaf und Sorge um andere Menschen u.a. in der Pflege (Krankenschwester, Schichtarbeiter, Discobesucher). Ist hingegen der Schwindel beim Fahren und auf dem Schiff mit Übelkeit verbunden, denkt man Petroleum D 12 (Steinöl). Das Interessante bei diesem Mittel ist die Besserung des Schwindels durch Essen und der Patient hat immer Hunger. Daneben können Ohrgeräusche durch Katarrh auftreten, besonders im Winterhalbjahr. Der Schwindel nach Gehirnerschütterung, oder Kopfverletzung ist Arnica C 1000 oder C 10.000. Schlimmer durch Kopfbewegungen und Lagewechsel. Die Gaben mehrmals beim akuten Geschehen – bei chronischen Zuständen 2 bis 3-Mal täglich!
Sodbrennen
Nicht selten in der heißen Sommerzeit, dass man am Abend mal ein Bierchen zu schnell getrunken hat. Ein leicht stechender Schmerz im Magen und am nächsten Morgen erwacht man mit Sodbrennen. Hier sollte zuerst der Diätfehler zukünftig vermieden werden.
Dann sind folgende Mittel angezeigt: Nux vomica C 30 runken , wenn der Eindruck besteht, ein Missbrauch von Nahrung und Alkoholika liegt vor, am besten stündlich 3 Tropfen bis deutlich Besserung eintritt. Danach werden die Abstände erweitert.
Klagt der Betroffene jedoch ohne bewussten Diätfehler unter saurem Aufstoßen und Erbrechen von Säure und zeigen sich die Zähne stumpf, so ist die Robinia D 12 tgl. 2 x 5 Körnchen angezeigt.
Findet sich jedoch ein fauliger Mundgeruch, ein brauner Streifen in der Mitte der Zunge, so weist das auf Baptisia D 4 hin: man nimmt längere Zeit 3 x tgl. 5-10 Tropfen.
Steht jedoch der Brennschmerz im Vordergrund und der Patient hat einen großen Durst auf Kaltes, hat saures Aufstoßen und gar ein Magen oder Zwölffingerdarmgeschwür, so kann nach gründlicher Abklärung zweimal täglich 5 Korn zum Einsatz kommen. Selbstredend ist eine ausgeglichene Ernährung, Ordnung in den Tagesablauf bekommen und sich entsprechende Ruhepausen gönnen.
Sommer – Sonne – Sonnenbrand – Sonnenstich
Jetzt ist es wieder soweit. Die Sonne lacht vom Himmel und manche Zeitgenossen gehen ganz unbedarft raus. Statt sich dem Sonnenschutz zuzuwenden genießen sie in vollen Zügen die pralle Sonne vor allem in der Mittagszeit und erleiden dann nicht selten einen Sonnenbrand oder gar einen Sonnenstich. Dann ist großer Rat teuer.
Wer erst ab 15 Uhr in die Sonne geht beugt einem Sonnenbrand schon darin vor, dass die Sonne weniger intensiv wirkt, aber genug Kraft hat zu bräunen. Für den akuten Sonnenbrand eignet sich Belladonna C 30 (Tollkirsche), ebenso für den akuten Sonnenstich. In beiden Fällen gilt: ab in den Schatten!
Bei Menschen mit Blasenbildung an der Haut wäre Cantharis C 30 (Spanische Fliege) oder Causticum C 30 (Destillat aus Calciumoxid und Kaliumhydrogen-sulfat) angezeigt.
Wer einen Sonnenstich mit einer Schwellung des Gesichtes hat und sehr unruhig ist, der bevorzugt statt Belladonna Apis C 30 (Honigbiene).
Im akuten Zustand nimmt man zwei Körnchen des angezeigten Mittels direkt auf die Zunge und zwei weitere in ein Glas mit stillem Wasser. Daraus nimmt man anfangs alle 5 – 10 Minuten einen Teelöffel. Vor der nächsten Einnahme wird kräftig mit dem Löffel umgerührt.
Sommerwind
Nicht immer können wir den Sommer ungestört genießen. Liegen wir zu lange ungeschützt in der Sonne, so kann es rasch passieren, dass wir einen Sonnenbrand bekommen.
Hier ist das wichtigste Mittel Ferrum phos. D 12 als Salbe lokal aufgetragen und Ferrum phos. D 12, unser SchüßlerSalz Nr. 3 als „heiße“ Anwendung. 5 Tabletten in warmem Tee aufgelöst und davon alle 10 15 Mi nuten einen Schluck nehmen.
Ist die Hitze schon zu stark gewesen und zeigt der Patient Zeichen eines Sonnenstichs; u. a. (Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Schwindel) so muss er sofort in den Schatten. Das wichtigste Mittel ist Aconit C 200 ; davon zwei Korn in nimmt man einem Glas Wasser und zwei Korn gleich auf die Zunge. Vom Wasserglas nimmt man alle 10-15 Min. einen Schluck, ggf. alle fünf Minuten, bis eine deutliche Besserung eintritt.
Gibt es deutliche Blasen auf der Haut, so wählt man Cantharis C 200, gleiche Anwendung wie Aconitum.
Wer unter Sonnenallergie leidet, der nehme schon zur Vorbeugung Sol 30. LM oder C 30 , drei Tropfen prophylaktisch alle vier Wochen ein. Im akuten Zustand Sol C 30 1 auf etwas Wasser, je nach Intensität der Symptome.
Stoffwechsel aktivieren
Oftmals fragen Patienten, ob sich mit homöopathischen Mitteln der Stoffwechsel aktivieren lässt. Die Frage kann man klar mit Ja beantworten.
In chronischen Fällen bedarf es dazu einer so genannten Erstanamnese, in der alle Symptome und die ganze Krankheitsschau aus dem Leben dieser betroffenen Person genauestens betrachtet wird. Aus den auffallendsten, sonderlichsten und eigentümlichsten Symptomen versucht dann der Therapeut das Konstitutionsmittel zu bestimmen. Dieses wird dann über Wochen meist in aufsteigenden Potenzen verabreicht. In akuten Situationen wählt man aus den sich unmittelbar vorhandenen Symptomen das passendste homöopathische Arzneimittel aus.
Das wäre z. B. bei einem immer wieder auftretenden Schmerz im rechten Oberbauch die Anregung des Gallenflusses mit Mittel wie Chelidonium majus D 6 (Schöllkraut) 3x 7-10 Tropfen oder Carduus marianus D 3 (Mariendistel), wenn die Funktionsleistung der Leber angeregt werden soll. Aber es hat sich auch sehr bewährt Taraxacum D 3 (Löwenzahn) anzuwenden, wenn das weiße im Auge etwas gelblich in Erscheinung tritt. Diese Mittel dienen als so genannte Drainagemittel. Sie können u. U. über Wochen mit bestem Erfolg angewendet werden.
Schwermut und Verzweiflung
Gerade dann, wenn die dunklen Tage kommen, werden vermehrt Menschen schwermütig. Es liegt daran, dass wir zu wenig Sonnenstrahlen mit unserer Zirbeldrüse einfangen können und dadurch werden weniger Glückshormone gebildet, sondern Substanzen, welche genau das Gegenteil von Glück in uns hervorrufen. Schwermut macht sich breit; manchmal sogar Verzweiflung. Man glaubt dass das, was ein Mensch überhaupt ertragen kann, erreicht sei.
Die Mittel aus unserer homöopathischen Materia medica, welche das Bild der Verzweiflung am ausgeprägtesten in sich tragen, sind die Salzverbindungen vom Gold: die Aurum Salze. Wenn man bedenkt, dass die Gier nach Gold manche Zeitgenossen wahnsinnig macht, dann liegt es nahe, dass Aurum etwas mit der Veränderung des Gemützustandes haben muss. Aber auch das weiße Arsenik (Arsen. album) hat depressive Züge. Vornehmlich nachts, genauer gesagt um Mitternacht liegt die Verschlimmerungszeit von Arsen. Der Altmeister Hahnemann zeigte in seiner Miasmenlehre, dass die depressive Komponente in 7/8 der Fälle in der Psora begründet sei. Unter Psora verstand er eine Erkrankung mit den KrätzeMilben. Heute kann zur Kräftigung eines psorischen Kranken die Krätzenosode Psorinum eingesetzt werden. Aber die Nosoden sollten nur von Menschen angewendet werden, welche als Therapeut eine große Erfahrung haben, denn Nosoden können unter Umständen starke Reaktionen hervorrufen; bei Gemütserkrankungen ist deshalb doppelte Vorsicht geboten. Aber auch die großen Polychreste Sulfur, Lycopodium und Calcium carbonicum Hahnemanni zeigen oftmals depressive Züge. Aber ist nun der Patient schwermütig, untröstlich, verzweifelt oder nur entmutigt? Um das festzustellen bedarf es einiges an diagnostischem Geschick. Daher finden Sie dieses Mal keine Potenzangaben oder Dosierungsangaben bei diesem Krankheitsbild. Sie gehören in die Hand des geübten Therapeuten. Aber schon Hahnemann hat uns sehr schöne Heilberichte chronisch depressiver Patienten hinterlassen, welche mit der Homöopathie kuriert wurden.
Sommer-Sonne-Strand
Herrlich ist doch die Sommerzeit. Doch es lauern überall Gefahren wie z. B. der Sonnenbrand. Unvorsichtig zu lange in der Sonne gelegen oder zu wenig Sonnenschutz angewendet führt meist immer zur Rötung der Haut, welche oftmals mit starken Schmerzen ein her geht.
Ist der Schmerzcharakter ein heftiges Brennen auf knallroter Haut, fröstelt der Betroffene und verlangt nach Wärme, so d enken wir an Belladonna C 200 , alle 2 Stunden eine Gabe (= 5 Tropfen/Globuli), am besten gibt man 5 Korn in ein Glas mit einem ¼ l Wasser und lässt von diesem alle 2 Stunden einen Schluck nehmen.
Besteht jedoch ein brennender Durst und es werden dennoch nur winzige Schlückchen getrunken, so fällt die Wahl auf Arsenicum album C 30 stündlich eine Gabe.
Fühlt sich der Organismus wie zerschlagen an und der Sonnenbrandgeschädigte beklagt einen heftigen Durst und das Glas wird von ihm in großen Schlucken geleert, so ist Rhus Tox C 200 angezeigt.
Gibt er an ein Körpergefühl zu haben, als ob er verprügelt wurde und hat große Angst berührt zu werden, so rückt in der Auswahl unser vielseits gelobte Arnica C 200.
Handelt es sich um Verbrennungen 1. Grad mit Blasenbildung der Haut, so wähle man Cantharis C 200 alle 2-3 Stunden eine Gabe.
Sportbedingte Beschwerden
Nachdem auch der Nordic Walking-Boom Pforzheim erreicht hat, sollten unsere Mitglieder gewappnet sein, für eventuelle sportlichen Beschwerden. Das allererste Mittel mit Gefühl von Erschöpfung und Zerschlagenheit, das besonders in den Muskeln und im Rücken lokalisiert ist, auch mit Kopfschmerzen einhergeht ist Arnica C 30. Auch ist es das Mittel bei Bluterguss nach Sturz oder stumpfe Verletzung durch Schlag oder Stoß (Prellung). Unruhe und Verschlechterung durch Bewegung sind die Kennzeichen, welche auf dieses Mittel hindeuten. Der Betroffene verlangt nach kalten Umschlägen ist reizbar und hat eine ablehnende Stimmung. 5 Korn werden am besten in ein Glas Wasser gegeben , verrührt und über 3-6 Stunden schluckweise ausgetrunken.
Liegt der Schwerpunkt eher im Bereich des Rückens und der Gelenke, bevorzugt in Hand Fußgelenke und Achillessehne, so wähle man Ruta C 30 .
Liegt eher Muskelkater mit ziehenden Schmerzen in den Muskeln vor, so gebe man Rhus tox. C 30 vor allem, wenn Ruhe verschlimmert, also, der Patient ständig sich bewegen möchte.
Sind infolge wiederholter stumpfer Gewalteinwirkungen mit kleinen oberflächlichen Blutungen (Arnica bei großen Blutergüssen) z. B. nach Schlag oder Stoß so gebe man Bellis perennis C 30.
Liegt eine Überdehnung oder Zerrung von Muskeln oder Sehnen vor, so fällt unsere Wahl auf Calendula C 30.
Sportverletzungen
Für viele heißt es in der Frühjahrszeit: raus in die Natur. Doch ab und zu kann es passieren, dass es dort zu einem kleinen (Sport-)unfall kommen kann. Dann ist großer Rat teuer. Gleich bei jedem Sturz oder jeder Prellung ist Arnica C 30 (Bergwohlverleih) das Mittel der Wahl. Es passt in jede Handtasche oder ins Handschuhfach und kann bei Bedarf alle 5-10 Minuten mit zwei Globuli (Korn) vom Betroffenen auf die Zunge genommen werden. Hat man ein Glas Wasser zur Hand, so gibt man zwei Globuli hinein, rührt um und nimmt daraus alle 5-10 Minuten einen Schluck. Werden die Beschwerden besser, so erweitert man die Abstände. Wichtig ist einen Knochenbruch auszuschließen. Daher wäre eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Immer wieder kann man im Praxisalltag erleben, dass manche Zeitgenossen es scheuen zum Arzt zu gehen und laufen eine Woche auf einem gebrochenen Bein herum Heilung massiv und sollte vermieden werden. Sind die ersten beiden Tage rum, es kam zwar zu einer Besserung unter Arnica, aber die Muskulatur bereitet noch Beschwerden, so kommen zwei weitere Mittel in den Focus unserer Betrachtung. Bryonia D 12 (rote Zaunrübe) wäre zu wählen, wenn der Betroffene berichtet: in der absoluten Ruhe habe ich keine Schmerzen. Die geringste Lageveränderung bereitet ihm Schmerzen. Auch eine fortgesetzte Bewegung bringt keine Linderung. Anders hingegen ist es bei Rhus toxicodendron D 12 (Giftsumach). Hier berichtet der Patient, dass der Anlaufschmerz ziemlich schmerzhaft sein kann. Doch je mehr er sich bewegt, umso besser werden die Schmerzen und können tatsächlich durch Bewegung restlos verschwinden. In Ruhe treten sie wieder stärker in Erscheinung.
Steifhals
Die Beschwerden eines Steifhalses können verschiedene Ursachen haben. Wenn die Ursache wie Kälte, falsche Bewegung oder Prellung bekannt sind, kann notfallmäßig eine homöopathische Behandlung begonnen werden.
Cimifuga C 30: Die Halsmuskeln sind hart und verspannt. Auslösend war eine Verkühlung. Besonders schlecht ist feuchte Kälte. Bewegung verschlechtert die Beschwerden. Wärme lindert.
Rus toxicodendron C 30: Auslösung auch hier Kälte, besonders feuchte Kälte. Auch eine „falsche“ Bewegung kann auslösend für die Verkrampfung der Halsmuskulatur sein. Durch leichte Bewegung können die Beschwerden gelindert werden, auch durch Wärme.
Arnica C 30: Wenn die Ursache des Steifhalses eine Prellung oder eine längere Fehlhaltung des Kopfes ist, hilft Arnica. Dabei besteht das Gefühl der Zerschlagenheit und des Verstaucht Berührung ver schlechtert.
Belladonna C 30: seins. Wenn kalter Luftzug (geöffnetes Seitenfenster beim Autofahren) auslösend war oder der Steifhals nach dem Haareschneiden aufgetreten ist, kann man auch Belladonna versuchen.
Dosierung: Wenn das Mittel richtig ausgewählt ist, so nimmt man 2-3 Tropfen / Körnchen direkt auf die Zunge und gibt dieselbe Menge in ¼ l Glas Wasser. Mit einem Holzlöffel umrühren und schluckweise über mehrere Stunden langsam austrinken.
Übelkeit
Die unterschiedlichsten Formen der Übelkeit können im Alltag auftreten. Immer sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um gravierende Krankheiten auszuschließen. Doch mitunter ist plötzlich eine Übelkeit da und die Menschen, welche davon betroffen sind, möchten rasch geholfen bekommen. Daher möchten wir Ihnen hier eine kleine Notfallliste mit auf den Weg geben, welche oftmals rasch zur Beschwerdefreiheit hilft, wenn die Mittel richtig ausgewählt und angewandt werden. In der Potenzstufe C 30 sollten Sie die Mittel bevorratet zu Hause haben, denn Sie wissen ja: Unverhofft kommt oft!
* Übelkeit durch Fahren im Auto: Petroleum oder Cocculus (Kockelskörner) und bei einer sehr starken Übelkeit denken Sie auch an Tabacum (Tabak). Macheiner erinnert sich noch an seine erste Zigarre, die er rauchte. Dabei wurde es ihm hundeübel. Sterbenselend Gefühle kommen hoch.
* Übelkeit durch Gerüche: Colchicum (Herbstzeitlosegift) oder Arsenicum Album (weißes Arsenik)
* Bei Übelkeit durch Weingenuss denken viele sofort an Nux vomica (Brechnuss), aber viel besser hilft Zincum metallicum (metallisches Zink)
* Übelkeit mit Schwindel hier gibt man bevorzugt Cocculus (Kockelskörner), auch bei Schifffahrten sehr bewährt, Schon vor Fahrtantritt anwenden, damit das Innenohr gar nicht in diese „Stresssituation“ kommt.
* Übelkeit morgens im Bett wird durch Nux vomica (Brechnuss) rasch gebessert, ebenso die
* Übelkeit nach Rauchen. Dosierung: zwei Korn (Globuli) auf die Zungen und zwei Korn in ein Glas Wasser geben und auflösen. Aus dem Wasserglas wird im akuten Zustand alle 5 – 10 Minuten ein Teelöffel genommen und denken Sie daran, zuvor immer kräftig umrühren. Gute Besserung. Bestehen die Beschwerden länger, so suchen Sie einen Arzt auf.
Überanstrengung
Sicherlich kennen Sie alle die Sitution, dass Sie ihren Körper überlastet haben. Man ist untrainiert und macht eine lange Wanderung. Schon am Ende glaubt man nicht mehr daran, seinen Ausgangspunkt zu erreichen. Das Hauptmittel hierfür ist der Giftsumach Rhus tox D 12 oder C 30, alle Stunde eine Gabe (5 Tropfen oder 1 Tablette oder 5 Globuli) bis eine deutliche Besserung eintritt. Dann können die Einnahmeabstände größer werden. Für die nächsten zwei bis drei Tage gibt man 3 x täglich eine Gabe um den Zustand zu stabilisieren. Auch ist das Mittel bevorzugt anzuwenden, wenn nach Holzhacken oder Gartenarbeit der Rücken fast droht abzubrechen. Mäßige Bewegung bessert. Aber das Aufstehen vom Stuhl kann schon zu einer Tortur werden. Aber auch Sportler neigen mitunter nach einem heftigen Training zu Muskelkater, so dass sie rückwärts die Treppe runter gehen müssen. Auch hier wird durch Rhus tox. Besserung eintreten. Sind hingegen die Bänder oder Sehnen betroffen, so wählt man die Gartenraute Ruta D 12 oder C 30 mit ähnlicher Dosierung. Das findet sich bei Sportarten mit Schläger. Häufig braucht es länger, bis sich die Bänder oder Sehnen beruhigt haben. Dann kann man auch Ruta 6.LM 3 x 3 Tropfen wählen für die Einnahmezeit von zwei bis drei Wochen. Tritt eine Besserung ein, so gibt man das Mittel nur noch einmal täglich. Am besten nimmt man die homöopathischen Mittel vor dem Essen ein. Ist der Geist infolge Überanstrengung am Abend überreizt und man findet nicht in den Schlaf, so wähle man das Schüßler Salz Nr. 7 Magnesium phos D 6. Davon am besten 5 – 10 Tabl. in warmen Tee gelöst und viertelstündlich einen Schluck eingenommen. Es ist auch zur Vorbeugung sinnvoll. Menschen welche unter ständigen Muskelverspannungen leiden, sollten Mag. Phos. D6 mit 5 x 5 Tabletten über längere Zeit anwenden.
Wechseljahrsbeschwerden
Es müssen nicht immer gleich Hormone zum Einsatz kommen, wenn sich bei der Frau Wechseljahrbeschwerden einstellen. Bitte bedenken Sie: die Menschheit wäre schon längst ausgestorben wenn es immer nach den heutigen Therapierichtlinien gehen müsste. Was haben unsere Vorfahren gemacht, als es noch keine chemische Hormonersatztherapie gab? Sie haben die natürlichen Prozesse mit einer Regulationsbehandlung wieder zum Laufen gebracht. Durch das Ausbleiben der monatlichen Regelblutung bleiben Stoffwechselendprodukte und andere Substanzen, welcher der Organismus gerne los haben möchte, im Körper zurück. Das bringt unweigerlich Störungen mit sich. Ein wichtiges homöopathisches Mittel ist die Tinte des Tintenfisches. Immer dann, wenn der Tintenfisch sich bedroht fühlt, spritzt er die Farbe in Richtung seines Gegners und nebelt ihn damit ein und macht sich dadurch unsichtbar. Wenn sich die Damen in den Wechseljahren auch zeitweise überlastet fühlen und sich am liebsten unsichtbar machen würden, dann ist Sepia C 30 das richtige Mittel. 2 Korn auf die Zunge und 2 Korn in ein Glas Wasser. Daraus wird Schlückchen weise über den Tag verteilt immer etwas genippt. Wenn die Beschwerden besser werden, dann erweitert man die Abstände. Erwachen die Frauen nachts mit Hitzewallungen, sind morgens nichts ausgeschlafen und zeigen hysterische Zustände, so denke man eher an Lachesis (Buschmeistergift). Es wird ebenso in der Potenz C 30 wie Sepia angewendet. Liegen sehr starke Rückenschmerzen vor, denke man an das Wanzenkraut Cimicifuga D 12. Dieses wird mehrmals täglich genommen (1 Dosis = 5 Korn, 5 Tropfen oder 1 Tablette) bis eine baldige Besserung eintritt. Oftmals hat es sich auch in Kombination mit den o.g. Mitteln sehr bewährt.
Wundliegen
Sehr häufig kommt es beim älteren, bettlägerigen Menschen zum Wundliegen. Auch hierfür hat die Homöopathie probate Mittel zur Verfügung. Sie müssen richtig ausgewählt werden und helfen dann sicher. Finden sich brennende Bläschen und Blasen auf rotem Grund mit massiver Schwellung, so wäre dies ein Hinweis aus Canthartis D 6 alle 3 Stunden eine Gabe (1 Tablette = 5 Tropfen = 5 Korn) bis eine deutliche Besserung sich einstellt.
Berichtet der Betroffene von einem Gefühl der Zerschlagenheit und es findet sich eine überbeanspruchte Druckstelle, so sollte Rhus toxicodendron D 12 verabreicht werden.
Zeigt sich hingegen ein blauroter Rand und erscheint eine dunkelrot diskret blutende Wunde, wäre da ein Fall für das Schlangengift des Buschmeisters Lachesis D 12 , alle 6 Stunden eine Gabe, bis es zu einer deutlichen Besserung kommt, dann folgen größere Abstände an Gaben.
Zeigt sich jedoch ein blasser, wässriger Rand, oft vergesellschaftet mit einer brennenden Wunde, so greifen Sie lieber zu dem weißen Arsenil Arsenicum album D 12, alle 6 Stunden eine Gabe bis eine deutliche Besserung eintritt.
Der Patient klagt auch häufig über Durst und trinkt auffallend kleine Schlucke. Findet sich eine chronische schwarze Wunde, so brauchen Sie Carbo animalis D 4 , die Tierkohle dreimal täglich. Auch hier ist ein blasser, wässriger, teils geschwollener Rand zu sehen.
Zahnschmerzen
Wer kennt es nicht. Immer dann, wenn man es nicht braucht treten sie in Erscheinung und machen das Leben einem zur Qual. Oft kann durch einen Zahnarzt geholfen werden. Nicht selten haben wir aber nach einer Zahnplombierung Schmerzen. Dann hilft oftmals rasch Nux vomica C 30 am besten 5 Korn verkleppern in einem Glas Wasser, aus dem stündlich ein Schluck genommen wird. Bei Besserung werden die Abstände erweitert. Nach einer Zahnextraktion, also der Zahn wurde gezogen, gibt es oft das berühmte „Lochweh“. Hier hilft rasch Hypercium C 30. Beklagt der Betroffene nur Zahnschmerzen beim Zubeißen, so gibt man bevorzugt Phytolacca C 30. Zahnschmerzen, welche zum Auge ausstrahlen können oftmals mit Causticum C 30 gemildert werden. Oftmals muss ein eitriger Zahn entfernt werden. Manchem hat aber auch das Mittel Mercurius corrosivus geholfen oder einzelne Gaben von Pyrogenium C 30.
Achtung: Nie zu lange warten –gehen Sie rechtzeitig und regelmäßig zum Zahnarzt!
Zahnen bei Kindern
Häufig treten in der Kinderzeit Probleme auf, welche oft die ganze Familie belasten. So z.B. ist das Zahnen ein solches Problem. Nachstehend finden Sie erprobte Ratschläge homöopathischer Mittel, welche rasch zur Besserung führen, wenn sie richtig gewählt werden. Damit Ihnen die Auswahl leichter fällt, haben wir für Sie eine Kurzcharakteristik dazu gefügt. Viel Erfolg!
Aconitum: Plötzlich hohes Fieber. Entzündetes, heißes Zahnfleisch. Angst, Unruhe. Muskelzuckungen.
Apis: Das Zahnfleisch ist sackartig geschwollen und sieht wässrig aus. Das Kind erwacht mit einem schrillen Schrei. V: Wärme, Berührung. B: Kälte, kaltes Wasser.
Belladonn a: Plötzlich hohes Fieber. Krampfanfälle mit Fieber. Zähneknirschen. Hochrot geschwollenes, berührungsempfindliches Zahnfleisch und geschwollene Wange. Kalte Hände und Füße. Gereizt, aggressiv, beißt, spuckt, schlägt. Lässt sich nicht untersuchen.
Chamomilla: Hauptmittel. Große Schmerzempfindlichkeit. Eine Wange gerötet, die andere blass. Stetes Kauen und Greifen mit den Fingern in den Mund. Fieber. Gliederzuckungen. Bauchkrämpfe. Kind krümmt sich zusammen und zieht die Beine an. Grünlich, schleimiger, nach faulen Eiern stinkender Durchfall. Äußerst gereizt, kaum zu beruhigen. Will ständig getragen werden, schreit beim Hinlegen. Launisch, weiß nicht was es will. V: abends, nachts. B: Herumtragen, Kälte, kaltes Wasser oder Eiswürfel lutschen.
Pulsatilla: Weinerliches Kind. Klebt an der Mutter, will getröstet und getragen werden. V: nachts, Bettwärme. B: Kälte, kaltes Wasser im Mund, Frischluft.
V: Verschlechterung / B: Besserung